Irak: 170 freiwillige Rückkehrer aus Belarus registriert

Nach Angaben des irakischen Außenministeriums haben sich 170 Schutzsuchende in Belarus für eine freiwillige Rückkehr in den Irak registrieren lassen. Bei den meisten der irakischen Staatsangehörigen handelt es sich um Kurd:innen.

An der EU-Außengrenze in Belarus harren weiterhin Tausende Menschen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt aus. Heute kam es zu einer erneuten Eskalation, als polnische Grenzschützer mit Wasserwerfern und Tränengas gegen die Schutzsuchenden vorgingen. Nach dem gestrigen EU-Beschluss für neue Sanktionsinstrumente gegen Beteiligte an der Schleusung von Migrant:innen nach Belarus hat sich der Sprecher des irakischen Außenministeriums, Ahmed al-Sahaf, zur geplanten Rückholung irakischer Staatsangehöriger geäußert. Laut al-Sahaf haben 170 Personen sich freiwillig für eine Rückführung aus Belarus registrieren lassen. In 55 Fällen seien provisorische Pässe ausgestellt worden.

Die irakische Regierung hatte bereits im August auf Druck der EU alle direkten Flugverbindungen zwischen Irak und Belarus eingestellt. Genaue Zahlen zur Anzahl der irakischen Staatsangehörigen, die derzeit zwischen Belarus und Polen festsitzen, liegen nicht vor. Die irakischen Behörden gehen von etwa 8000 Personen aus, die in Südkurdistan ansässige Nachrichtenagentur RojNews hingegen meldet, dass innerhalb eines Monats 10.000 Menschen aus der kurdischen Autonomieregion im Nordirak über die Türkei nach Belarus gereist sind. Die dafür notwendige Visaerteilung erfolgte über Reisebüros in Hewlêr (Erbil) und der Türkei, für in Südkurdistan lebende Menschen aus Rojava wurden Pässe im syrischen Konsulat in Istanbul besorgt.