Independent: „Türkei heuert Ex-IS-Kämpfer für Angriff auf Efrîn an"

Nach Aussagen eines ehemaligen IS-Angehörigen rekrutiert die Türkei ehemalige IS-Kämpfer für ihren Angriff auf Efrîn.

Nach Aussagen eines ehemaligen Angehörigen des Islamischen Staat (IS) gegenüber der britischen Zeitung „The Independent“, rekrutiert die Türkei ehemalige IS-Kämpfer für ihre Offensive auf Efrîn.

So sagt der ehemalige IS-Kämpfer Faraj: „Die meisten, die in Efrîn gegen die YPG kämpfen, sind vom IS. Die Türkei hat sie ausgebildet, damit sie ihre Angriffstaktiken ändern.“ Er fügt gegenüber dem Indendent hinzu: „Die Türkei versuchte die Menschen zu Beginn der Operation zu täuschen, indem sie sagte, sie bekämpfe den IS, aber in Wirklichkeit bilden sie die IS-Mitglieder aus und schicken sie nach Efrîn.“ Faraj, der immer noch in einem engen Kontakt mit den Dschihadisten steht, sagte, dass zwischen 6.000 türkische Soldaten und etwa 10.0000 FSA-Milizionäre die Grenze nach Syrien überschritten hätten, um die YPG aus Efrîn zu vertreiben. Die Operation werde von der FSA, die eine im Großen und Ganzen nicht funktionierende Dachorganisation von westlich unterstützten Rebellen sei, angeführt. Die meisten Kämpfer, die sich als FSA an der Operation „Olivenzweig“ der Türkei beteiligen, seien eben noch IS-Mitglieder gewesen. Einige der sogenannten FSA-Rebellen erstaunten den Independent mit ihrer offenen Unterstützung für al-Qaida. So zeigt ein Video FSA-Truppen in der Operation „Olivenzweig“ die singen und ihre „Schlachten“ preisen, „wie wir in Grozny und Dagestan standhielten und wir Tora Bora (ehemaliges al-Qaida-Hauptquartier) genommen haben, ruft uns jetzt Efrîn.“

Laut dem Independent werden die ehemaligen IS-Kämpfer von türkischen Behörden unter Druck gesetzt, sich der FSA und der Efrîn-Operation anzuschließen, denn für die Türkei bedeutet dies den Zugriff auf eine Menge kampferfahrener Milizionäre. Weiterhin hätten sie den Vorteil, dass ihr Tod keine innenpolitischen Probleme für die Türkei bereite. Der Dschihadist Faraj ist ernüchtert über die Rolle der Türkei: „Die Türkei behandelt den IS wie Klopapier, sie benutzt ihn und wirft ihn dann weg.“