iL: Herzlichen Glückwunsch, PKK!
Die interventionistische Linke gratuliert der PKK zum vierzigjährigen Bestehen und ruft zur Demonstration gegen Nationalismus, Polizeigesetze und das PKK-Verbot am 1. Dezember in Berlin auf.
Die interventionistische Linke gratuliert der PKK zum vierzigjährigen Bestehen und ruft zur Demonstration gegen Nationalismus, Polizeigesetze und das PKK-Verbot am 1. Dezember in Berlin auf.
„40 Jahre PKK sind 40 Jahre Widerstand“ erklärt die interventionistische Linke (iL) zum Gründungsjubiläum der Arbeiterpartei Kurdistan und sendet einen Geburtstagsgruß:
„Ende der 1970er Jahre sagte eine Handvoll Menschen in der Türkei: ‚Êdî Bese! - Es reicht!‘ und: Schluss mit der Verleugnung der kurdischen Identität durch die kemalistische Staatsdoktrin, Schluss mit Ausbeutung durch feudalistische Clans und die türkische Kolonialpolitik.
Inspiriert auch durch den Aufbruch der 68er Jahre wurde am 27. November 1978 die Arbeiterpartei Kurdistans (Partiya Karkerên Kurdistan) gegründet. Organisierung der Gesellschaft für den Widerstand und kollektives Leben im Hier und Jetzt waren das Ziel, Bildung und Aufklärung die Mittel der Wahl.
Der Erfolg stellte sich bald ein. 1984 fiel ‚der erste Schuss‘. Der Guerillakrieg gegen den türkischen Staat begann. Eine Revolution wird nicht nur durch Reden gewonnen. Mit der Guerilla wuchs die PKK. Anfang der 1990er wurde sie mit den Serhildans – den Aufständen in vielen nordkurdischen Städten – endgültig zur Massenbewegung.
Basisdemokratie, Frauenbefreiung und Ökologie
An diesen Aufständen nahmen auch viele Frauen teil und organisierten sich anschließend in der PKK. Viele Erfolge, viele Niederlagen später demonstrierte die PKK ihre wohl größte Stärke: Die Verbindung von Entschlossenheit im Kampf um (Selbst-)Befreiung mit ideologischer Weiterentwicklung. Zu verdanken ist dies vor allem dem Gründungsmitglied und Vordenker Abdullah Öcalan. Durch die von ihm eingeführte Methode der Kritik und Selbstkritik wird deutlich: Die Veränderung der Gesellschaft beginnt bei der Veränderung eines jeden Einzelnen.
Nach dem internationalen Komplott gegen Abdullah Öcalan und seiner Verschleppung in die Türkei entwickelte sich die PKK programmatisch weiter. Abwendung von einem Konzept der Staatlichkeit, radikale Demokratie, Frauenbefreiung und Ökologie waren die Pfeiler des neuen Paradigmas – dem Demokratischen Konföderalismus. Heute berufen sich Millionen von Menschen darauf. Nicht nur in Rojava, dem Experimentierfeld des demokratischen Konföderalismus. Weltweit stößt das Konzept der radikalen Demokratie eine ‚Bewegung von unten‘ an. Selbstorganisierung und Rätesystem sind die Stichworte.
Gegenbewegung zur kapitalistischen Moderne
Eine Gegenbewegung inmitten der kapitalistischen Moderne aufzubauen – das ist es dann auch, was uns mit der PKK verbindet. Dabei sehen wir auch die Unterschiede und diskutieren kritisch-solidarisch. Doch in einer Welt der Kumpanei zwischen EU und Türkei und der damit einhergehenden Repression gegenüber Kurd*innen in der BRD, in einer Welt der Angriffe von rechts, der ökologischen Katastrophen und imperialer Kriege ist die Suche nach Verbindendem wichtiger als Abgrenzung. Deshalb: Packen wir‘s gemeinsam an, die Welt zu einer besseren zu machen!
Salvegera 40î pîroz be! – Glückwünsche zum 40. Jahrestag! Wir freuen uns auf die nächsten gemeinsamen Kämpfe!
Am 1. Dezember in Berlin werden wir gemeinsam gegen Nationalismus, Polizeigesetze und das PKK-Verbot auf der Straße sein, denn ‚Freiheit lässt sich nicht verbieten‘.“