Hungerstreikende Gefangene zwangsverlegt

16 Gefangene sind in Dîlok gegen ihren Willen in ein anderes Gefängnis verlegt worden. Unter ihnen befinden sich vier Gefangene, die im Hungerstreik gegen die Isolation des PKK-Gründers Abdullah Öcalan sind.

16 Gefangene sind vom L-Typ-Gefängnis in Dîlok (Antep) in das H-Typ-Gefängnis in derselben Stadt verlegt worden. Die Verlegung, die gegen den Willen der Betroffenen stattfand, wurde bereits am 20. Februar vollzogen.

Unter den verlegten Gefangenen befinden sich Abdullah Kurt, Uğur Coşar, Şaban Yener und Selahattin Yaşaer, die sich dem unbefristeten Hungerstreik gegen die Isolation Abdullah Öcalans angeschlossen haben.

Die Forderung der Hungerstreikenden

Nach aktuellem Stand sind 331 Menschen in 67 türkischen Gefängnissen im Hungerstreik. Ab morgen soll die Aktion auf alle Gefängnisse ausgeweitet werden. Die Hungerstreikenden fordern die Gewähr regelmäßiger Kontakte zu Öcalan, der als Schlüsselfigur für eine Lösung der kurdischen Frage gilt. Der Vordenker der kurdischen Freiheitsbewegung befindet sich seit seiner Verschleppung im Februar 1999 auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali im Marmarameer. Der letzte Besuch seiner Anwälte fand vor fast acht Jahren statt. Seit Abbruch der Friedensverhandlungen mit der PKK durch die türkische Regierung im Jahr 2015 wird Öcalan von der Öffentlichkeit abgeschottet. Nach dem letzten Familienbesuch im September 2016 war sein Bruder Mehmet Öcalan erstmalig wieder am 12. Januar für ein 15-minütiges Gespräch auf Imrali. Die Hungerstreikenden erklärten anschließend, dass ihre Forderung damit nicht erfüllt sei. Sie fordern Bedingungen für Öcalan, in denen er als Vorsitzender einer legitimen Bewegung frei leben und arbeiten kann, um so zur Lösung der kurdischen Frage beizutragen.