HPG-Kämpfer nach vier Jahren beigesetzt

Der im Jahr 2020 gefallene HPG-Kämpfer Brûsk Reşit ist vier Jahre und vier Monate nach seinem Tod seiner Familie übergeben und in Ertuqî in der Provinz Mêrdîn beigesetzt worden.

„Şehîd Namirin”

Vier Jahre und vier Monate mussten die Angehörigen des Guerillakämpfers Brûsk Reşit (Seyithan Acay) auf dessen Leiche warten. Brûsk war am 30. Juli 2020 bei einem Gefecht am Berg Gabar in der nordkurdischen Region Şirnex (tr. Şırnak) gefallen. Die Behörden vergruben seinen Leichnam auf einem Friedhof für Personen ohne Angehörige, obwohl die Angehörigen die Übergabe der sterblichen Überreste bereits beantragt hatten. Die Familie war nach Bekanntgabe von drei gefallenen Guerillakämpfern direkt nach Şirnex gereist, um die Leiche zu übernehmen, wurde jedoch nach einer Blutabnahme zurück nach Mêrdîn (Mardin) geschickt. Das Verfahren wurde immer wieder verschleppt, auch drei Monate nach der Blutabnahme waren die Proben noch nicht einmal an die Gerichtsmedizin geschickt worden. Obwohl schließlich im Februar 2021 die DNA-Ergebnisse bestätigten, dass es sich um die Angehörigen des Gefallenen handelte, wurde die Leiche weiterhin nicht freigegeben. Die Familie und ihre Anwält:innen mussten noch mehr als drei weitere Jahre um den Leichnam kämpfen.

Hunderte nehmen an Beisetzung teil

Die Leiche wurde nun exhumiert und von der Familie am Montag ins Stadtviertel Biherkê von Ertuqî (Artuklu) gebracht und von hunderten Menschen empfangen. Unter der lauten Parole „Die Gefallenen sind unsterblich“ zog der Leichenzug zum Friedhof. Anschließend wurde dort die Leiche beigesetzt.

Schluss mit der Isolation“

Auf die Beerdigung folgte eine Schweigeminute für die Gefallenen der Revolution. Anschließend ergriff Salih Kuday, Ko-Vorsitzender des Gefallenensolidaritätsvereins MEBYA-DER, das Wort und stellte einen Zusammenhang zur Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan her: „Aufgrund der andauernden Isolation begraben wir hier jeden Tag junge Menschen. Solange diese Isolation anhält, werden Blutvergießen und Massaker nicht nur in Kurdistan, sondern auch im gesamten Nahen Osten weitergehen. Deshalb appellieren wir von hier aus noch einmal: Ergreift die zum Frieden ausgestreckt Hand. Ergreift die Hand desjenigen, der sagt: ‚Ich kann das Blutvergießen innerhalb einer Woche beenden‘, ergreift diese Hand, damit Frieden in dieses Land kommt. Damit die Tränen der Eltern zu strömen aufhören.“