HPG-Kämpfer zum zweiten Mal beerdigt

Der am Berg Herekol in der nordkurdischen Provinz Sêrt gefallene Guerillakämpfer Robin Bakır ist in der Nacht im Beisein ein großen Polizeiaufgebots in Adana beigesetzt worden.

Der Guerillakämpfer Robin Bakır (Kedkar Bagok) ist in der Nacht zum Donnerstag in Adana-Seyhan beigesetzt worden. Die Beerdigung auf dem Küçükoba-Friedhof fand unter massiver Polizeiblockade statt. Auf diese Weise versucht das türkische Regime, die massenhafte Beteiligung an Beerdigungen von Gefallenen der Guerilla zu verhindern.

In anonymen Grab bestattet und exhumiert

Nach einem DNA-Test waren die sterblichen Überreste des am 28. September gefallenen Kämpfers nach drei Monaten der Familie übergeben worden. Zuvor war die Leiche in einem anonymen Grab in Sêrt bestattet worden. Der Leichnam wurde im Beisein eines großen Polizeiaufgebots exhumiert und anschließend nach Adana gebracht. Dieses Vorgehen stellt keinen Einzelfall dar. Leichen von gefallenen Guerillakämpfer*innen werden systematisch als Mittel der Repression gegen Angehörige und Gesellschaft verwendet.

Am Herekol gefallen

Robin Bakır ist in Adana in einer eng mit kurdischen kulturellen Traditionen verbundenen Familie aufgewachsen. Seine Familie stammte eigentlich aus der nordkurdischen Provinz Mêrdîn (türk. Mardin) und hatte nach Adana migrieren müssen. Bakır wuchs mit der kurdischen Widerstandskultur auf und leistete Widerstand gegen alle Assimilierungsversuche. Er schloss sich der Guerilla an und kämpfte vor allem in Nordkurdistan. Dort fiel er zusammen mit zwei weiteren Kämpfer*innen am 28. September 2020 in der Region Herekol in Sêrt (Siirt) bei einem Luftangriff.