Der Verband der Demokratischen Partei der Völker (HDP) in Eskişehir im Nordwesten der Türkei hat heute seinen Parteikongress abgehalten. Die Versammlung musste allerdings auf offener Straße stattfinden, da die Polizei den Betreiber einer Veranstaltungsstätte, die zuvor von der HDP angemietet worden war, massiv eingeschüchtert haben soll. Şükriye Ercan aus dem Parteirat der HDP erklärte dazu: „Der Besitzer des Cafés, der für den Parteikongress vorgesehen war, wurde ganz offensichtlich von der Polizei bedroht. Trotz Vertrag tauchte er nicht auf, sodass wir vor verschlossenen Türen standen. Bei Telefonaten mit der Polizei wurde behauptet, dass die Fensterscheiben des Cafés zerbrochen worden sein sollen und der Besitzer um seine Sicherheit fürchte. Die Scheiben sind aber in Ordnung.“

Die Polizei ordnete außerdem an, dass der HDP-Verband auch an keinem anderen Ort des Bezirks Inönü seinen Kongress durchführen dürfte. „Normalerweise sprengt es den rechtlichen Rahmen, den Parteikongress außerhalb der Grenzen des Bezirks durchzuführen. Da uns aber nichts anderes übrig blieb, mussten wir die Versammlung an einer Umgehungsstraße neben einer Tankstelle abhalten, um unseren neuen Vorstand wählen zu können“, sagte Ercan.