Hannover: Mahnwache gegen türkische Luftangriffe auf Şengal

Mit einer Mahnwache vor dem Hauptbahnhof in Hannover hat die ezidische Community am Freitag gegen die Luftangriffe der Türkei auf Şengal protestiert.

Mit einer Mahnwache vor dem Hauptbahnhof in Hannover hat die ezidische Community am Freitag gegen die Luftangriffe der Türkei auf Şengal protestiert. Aufgerufen zu dem Protest hatten kurdische und ezidische Verbände, darunter Nav-Yek, Meclisa Gel, der Frauenrat Ronahî und der Verein der Ezidinnen und Eziden aus Syrien. Die Organisationen fordern ein internationales Handeln gegen den „völkerrechtswidrigen Drohnenkrieg“ des türkischen Staates in der nordirakischen Region.

Auslöser des Protests waren die jüngsten Angriffe der Türkei auf Şengal. Am Donnerstag war dort ein Mensch bei einem Drohnenschlag auf ein Fahrzeug getötet worden, zwei weitere Personen wurden verletzt. Zwei Tage zuvor wurde die Pilgerstätte Qubeya Hesin Meman in Şengal von einer Drohne zerstört, am Samstag bombardierte der türkische Staat ein Wohngebäude in Xanesor.


Eine Aktivistin von Nav-Yek sprach von „Terrorattacken aus der Luft“ eines NATO-Verbündeten auf ein von Genoziden betroffenes Volk, die von der westlichen Wertegemeinschaft vollkommen ignoriert würden. „Der türkische Staat mag von PKK-Bekämpfung sprechen, wenn er Ezidinnen und Eziden bombardiert. Wir alle wissen, dass dies nur ein Vorwand ist.“ Es sei klar, dass die Türkei das Ziel verfolge, das Grenzgebiet zu erweitern und sich irakisches Territorium einzuverleiben. Es stelle sich die Frage, wie lange der Westen die Expansionspolitik des türkischen Regimes noch mitmachen wolle.