Hamburger Linksfraktion in Solidarität mit Hungerstreikenden

In Hamburg hat eine Solidaritätsaktion vor dem Rathaus stattgefunden. Abgeordnete der Linksfraktion und der Schauspieler und Aktivist Rolf Becker bekundeten ihre Solidarität mit den Hungerstreikenden.

In Hamburg hat am Mittwochmittag eine Aktion vor dem Hamburger Rathaus stattgefunden. Abgeordnete der Fraktion Die LINKE. in der Hamburgischen Bürgerschaft, darunter Martin Dolzer, der sich gerade in einem befristeten Hungerstreik befindet und Schauspieler Rolf Becker bekundeten ihre Solidarität mit den hungerstreikenden Aktivistinnen und Aktivisten, die mit einem länderübergreifenden Massenprotest die Aufhebung der Isolation des PKK-Gründers Abdullah Öcalan fordern. Zudem wurde die Bundesregierung aufgefordert, endlich wirkungsvollen politischen Druck auf die türkische Regierung auszuüben und ökonomische Interessen nicht über die Wahrung von Menschenrechten zu stellen

Martin Dolzer gab an, dass sich die Aktion solidarisch mit Leyla Güven, den 7.000 politischen Gefangenen und all den anderen Hungerstreikenden weltweit zeige. Die Zustände der Menschen seien mittlerweile sehr kritisch, es gehe um Leben oder Tod, weshalb es notwendig sei, endlich das Schweigen und die Ignoranz der türkischen und deutschen staatlichen Institutionen zu durchbrechen und Öffentlichkeit herzustellen. Die Ziele und Forderungen der Hungerstreikenden seien nicht nur Garant für Frieden und Demokratie in der Türkei, sondern zudem auch legitim, da die Isolationsbedingungen Abdullah Öcalans gegen türkisches und internationales Recht verstießen.

Rolf Becker, ein bekannter deutscher Schauspieler und langjähriger politischer Aktivist (aktuell bei Ver.di), schloss sich den Forderungen ebenfalls an und betonte seine Solidarität mit der Hungerstreikbewegung. Er berichtete kurz vom letzten Hungerstreik, den er solidarisch begleitete: 2016 war er in Sûr, der historischen Altstadt der nordkurdischen Metropole Amed (Diyarbakir), als der türkische Staat ganze Städte zerschoss, tausende Menschen in die Flucht trieb und Hunderte tötete. Damals waren Becker und weitere Menschen aus Deutschland zu Besuch bei hungerstreikenden Müttern, aufgrund der Kinderbilder an den Wänden dachten sie zunächst, die Mütter würden ihre Kinder zurückfordern. Dabei ging es jedoch um die Leichname der Kinder, die der türkische Staat verweigerte, den Müttern auszuhändigen.

Dies sei für Rolf Becker nur eines der unzähligen Beispiele der Grausamkeit und Brutalität des türkischen Staates gegenüber der kurdischen Bevölkerung. Der Schauspieler unterstützt die Forderungen der kurdischen Freiheitsbewegung und forderte zudem das Ende der Kriminalisierung der PKK in der Bundesrepublik, da diese die legitime Vertreterin der Freiheitsbestrebungen der kurdischen Bevölkerung sei.