Große Beteiligung bei Eröffnung von Gesellschaftszentrum in Stuttgart

Die Eröffnung des neuen Demokratischen Kurdischen Gesellschaftszentrums in Stuttgart wurde aufgrund der breiten Beteiligung zu einer Kundgebung. Sowohl die kurdische Bevölkerung als auch Vertreter:innen vieler Organisationen nahmen teil.

Am Sonntag versammelten sich in Stuttgart Hunderte von Menschen zur Eröffnung des neuen Demokratischen Kurdischen Gemeinschaftszentrums (DKTM). Die Eröffnungsfeier fand in einer kämpferischen und begeisterten Atmosphäre statt. Vertreter:innen kurdischer und unterschiedlicher internationaler Organisationen schickten Grußbotschaften oder hielten Reden. Das DKTM wurde mit einer Schweigeminute für die im Freiheitskampf Gefallenen eröffnet. Die Bedeutung der Gefallenen und ihrer Angehörigen wurde auch deutlich, als Letztere bei der Eröffnung unter lauten Parolen wie „Die Gefallenen sind unsterblich“ das Eröffnungsband durchschnitten. Aufgrund der großen Anzahl der Teilnehmer:innen reichte der Platz im großen Saal nicht aus, und so nahmen viele an der Eröffnung im Garten des Gebäudes teil.


Wir werden unser Bestes tun, unserem Volk gerecht zu werden“

Die Eröffnungsrede wurde von den Ko-Vorsitzenden des DKTM, Mesut Dağan und Pervin Şen, gehalten. In ihrer Rede erklärten sie: „Wir eröffnen unseren Verein heute mit großer Entschlossenheit und Begeisterung, gemeinsam mit unserem Volk und seinen Freund:innen. Wir versprechen unser Bestes zu tun, um unserem Volk gerecht zu werden und die sozialen, politischen und kulturellen Probleme in diesem Verein mit eurer Unterstützung zu lösen. Auf dieser Grundlage grüßen wir alle Familien der Gefallenen in unserem Verein und unser Volk.“

Eröffnung ist eine große Antwort auf die Angriffe“

Mit Blick auf die Angriffe des türkischen Staates und der PDK (Demokratische Partei Kurdistans) in Südkurdistan betonte die Ko-Vorsitzende des Europadachverbands KCDK-E, Zübeyde Zümrüt: „In einer Zeit, in der der faschistische türkische Staat und die PDK bzw. der Barzanî-Clan als Vertreter der Linie des Verrats überall Angriffe durchführen und alles daran setzen, die Errungenschaften des kurdischen Volkes zu zerstören, sehen wir die Eröffnung einer solchen Institution in der Region Stuttgart als eine großartige Antwort. Hunderte von Menschen aus unserem Volk und Dutzende Freundinnen und Freunde sind heute zur Eröffnung unseres Vereins zusammengekommen und haben mit ihren Parolen deutlich gemacht, dass sie dem Faschismus niemals weichen werden. Außerdem hat unser Volk hier klar gemacht, dass es die Isolation von Rêber Apo [Abdullah Öcalan] niemals hinnehmen wird.“

Es ist unser Recht, uns zu wehren und die Guerilla zu unterstützen“

Anschließend ergriff die Ko-Vorsitzende von KON-MED, Rûken Akça, das Wort und wies auf die Bedeutung des Aufbaus eigener Institutionen hin: „Als ein Volk in der Diaspora haben wir genauso wie die anderen Völker das Recht, uns zu institutionalisieren, wo immer wir sind. Alle vier Teile unseres Landes werden angegriffen. Es ist unser Recht, uns gegen diese Angriffe zu wehren und den Kampf unseres Volkes und der Guerilla, die in ganz Kurdistan für die Freiheit kämpft, zu unterstützen. Es ist unsere Aufgabe, euch als Menschen aus unserem Volk, die vor dem schmutzigen Krieg des faschistischen türkischen Staates fliehen und sich in Stuttgart niederlassen mussten, in allen Belangen zu unterstützen. In diesem Sinne beglückwünschen wir die Eröffnung des Vereins und wünschen euch viel Erfolg bei eurer Arbeit.“

Neben den HDP-Politiker:innen Nursel Aydoğan und Faysal Sarıyıldız trugen auch die Landessprecherin der Linkspartei Baden-Württemberg, Aynur Karlıkaya, eine Vertreterin des Palästina-Komitees und Mitglieder des Linken Zentrums Lilo Herrmann Grußbotschaften vor und erklärten ihre Solidarität mit dem kurdischen Freiheitskampf. Die Parteien und Organisationen YJK-E, PYD, Partizan, MLKP, DIDF, GIK-DER und MKP schickten ebenfalls Grüße und Botschaften.

Nach den Reden und Botschaften traten Ali Baran, Hozan Simar, Bermal Cem, Zeynep Enhas, Sedat û Bawer, Garip Nurhak Rever Davran und der Kinderchor auf. Die Teilnehmenden begrüßten die Eröffnung des Stuttgarter Vereins mit Govend (Kreistänzen).