Große antifaschistische Demonstration in Basel

In Basel fand an diesem Wochenende eine große antifaschistische Demonstration teil, an der sich rund 4.000 Menschen beteiligten. Aufgerufen hatte das Bündnis „Basel Nazifrei”.

Hinter dem Banner „Für einen revolutionären Antifaschismus – Basel Nazifrei“ zogen am Samstag etwa 4.000 Menschen durch die Straßen der Schweizer Großstadt Basel. Zur Demonstration aufgerufen hatte das Bündnis „Basel Nazifrei”: Einerseits, um in Zeiten erstarkender rechter Bewegungen ein kämpferisches antifaschistisches Zeichen zu setzen, andererseits, um der massiven staatlichen Repression gegen Antifaschist*innen eine kollektive Antwort auf der Straße entgegenzusetzen.

Die Demonstration fand am zweiten Jahrestag einer Gegendemonstration zu einer Kundgebung der rechtsnationalen Vereinigung PNOS in Basel statt. Gegen über 50 Teilnehmende der damaligen Demonstration läuft seit dem Sommer eine Prozess-Serie am Basler Strafgericht - hauptsächlich wegen Landfriedensbruchs. Einige wurden bereits zu mehrmonatigen Freiheitsstrafen verurteilt.

Der Demonstrationszug vom Samstag bewegte sich daher durch die Basler Innenstadt ins Kleinbasel in Richtung Messeplatz, an den Ort der erfolgreichen Blockade gegen die Nazis vom November 2018. Es schallte die Parole „Basel Nazifrei“ durch die Straßen, Transparente wurden aufgehängt, Feuerwerk gezündet und Parolen an die Wände gemalt. Auf dem Turm der Kaserne wurde ein Banner in Solidarität mit der 25-jährigen Studentin Lina E. entrollt, die in Leipzig in Haft sitzt. Ihr wird wegen antifaschistischer Praxis vorgeworfen, Kopf einer „kriminellen Vereinigung“ zu sein. Die Polizei riegelte die Zugänge zum Platz aber ab, so dass der Zug schließlich zu dem mit den Baseler Behörden vereinbarten Endpunkt am Theodorskirchplatz zog.

„Wir bedanken uns bei den zahlreichen Menschen, die aus anderen Städten aus der ganzen Schweiz und dem angrenzenden Ausland angereist sind. Die Angriffe gegen ‚Basel Nazifrei’ zielen auf die gesamte antifaschistische Bewegung ab, eine gemeinsame Antwort ist deshalb unglaublich stärkend und wertvoll”, teilte das Bündnis am Sonntag mit.

Die Demonstration war ein sehr starkes Zeichen. Eine klare Ansage an die Staatsanwalt und die Gerichte, dass sie mit dieser Repression die Bewegung nicht schwächen können, hieß es weiter. „Die Prozesse werden weitergehen, unsere Kämpfe auch. Lasst uns diesen Tag als Moment aufnehmen, der uns Stärke und Energie gibt. In der aktuellen gesellschaftlichen Krise setzt der Staat auf verschärfte Repression, um sozialen Protest in Schach zu halten. Und faschistische Kräfte nutzen die Krise, um an Boden zu gewinnen. Das dürfen wir nicht zulassen! Lasst uns die antifaschistische Bewegung aufbauen, Tag für Tag, denn eine andere Welt ist möglich!”

Solidaritätsbanner für Lina E.