Gezielter Angriff auf „AZ Kim Hubert“ Salzwedel

Neonazis dringen nachts in Autonomes Zentrum (AZ) in Salzwedel ein und verletzten mehrere Personen.

In der Nacht zum 5. Juni ist laut Pressemitteilung des Vereins Kultur und Courage das Autonome Zentrum Kim Hubert in Salzwedel überfallen worden. Mindestens zehn vermummte Neonazis seien gegen 24 Uhr in das AZ eingedrungen und mit Pfefferspray auf dort übernachtende Personen losgegangen. Gezielt seien Einrichtungsgegenstände, Fenster und Türen zerschlagen worden. 

„Ihre Flucht sicherten sie mit der Zündung einer Rauchbombe im Treppenhaus. Bei dieser Aktion handelt es sich um eine neue Qualität rechter Gewalt, in der Neonazis geplant in ein Gebäude einbrechen, Menschen im Schlaf angreifen und binnen fünf Minuten gezielt erhebliche Zerstörungen anrichten“, heißt es in der Pressemitteilung von Kultur und Courage.

Die Betroffenen werten den Überfall als eine „Reaktion auf den antifaschistischen Stadtspaziergang“ vom 16. Mai 2018, bei dem sie auf die „massive rechte Gewalt in den letzten Jahren in Salzwedel aufmerksam gemacht hatten“.

Das Autonome Zentrum Kim Hubert war in der Vergangenheit schon öfter Ziel von Angriffen:

– 2. Februar 2010: Stürmung des „Infoladens" im AZ durch eine Gruppe vermummter Nazis während einer antifaschistischen Infoveranstaltung zum Naziaufmarsch in Dresden.
– 12. Mai 2011: Brandanschlag auf das AZ mit mehreren Brandsätzen, zwei Tage vor einem Naziaufmarsch in Salzwedel.
– 12. Januar 2016: Brandanschlag auf das AZ. Sofortige Löscharbeiten durch Menschen im Haus konnten Schlimmeres verhindern.