Seit über 70 Tagen dauert der Hungerstreik in Straßburg gegen die Isolationsbedingungen des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan mittlerweile an. Die Solidarität mit den Hungerstreikenden und ihrer Forderung reißt weiterhin nicht ab. Gestern besuchten Mitglieder des Gewerkschaftsdachverbands KESK, die mittlerweile aus politischen Gründen im europäischen Exil leben müssen, den Hungerstreik in Straßburg.  Unter den Besucher*innen befanden sich die ehemalige Generalsekretärin der Lehrer*innengewerkschaft Eğitim Sen, Sakine Esen Yilmaz, sowie die weiteren Gewerkschafter*innen Niyazi Yılmaz, Leyla Çolak und Meryem Çal. Trotz seiner mittlerweile stark beeinträchtigten gesundheitlichen Situation empfing der Hungerstreikende Yüksel Koç die Gäste.

„Ihre Forderung ist die Forderung von Millionen“

Sakine Esen Yilmaz erklärte während des Besuchs, dass die Isolation des kurdischen Repräsentanten Öcalan zugleich eine Isolation der Völker und des Friedens darstelle. Aus diesem Grund sei der Hungerstreik gegen diesen Umstand von Bedeutung. Es sei nun wichtig, dass die Solidarität und die Unterstützung für die Hungerstreikenden wachse, damit mit der Durchbrechung der Isolation auf Imrali der Grundstein für einen neuen Dialog mit Öcalan geschaffen werde.

Die mittlerweile in Deutschland lebende Gewerkschafterin Meryem Çal verwies nach dem Besuch in Straßburg darauf, dass die Hungerstreikaktionen, die durch Leyla Güven initiiert wurden, ein Aufbegehren gegen die Isolation darstellt, welche gegenwärtig auf alle Teile der Gesellschaft in der Türkei ausgeübt wird. Dieses Aufbegehren müsse deshalb von allen Völkern der Türkei getragen werden.

Auch die Gewerkschafterin Dilek Çolak drückte ihre Solidarität mit den Hungerstreikenden aus. Die Forderung der Hungerstreikenden sei die Forderung von Millionen von Menschen. Die Aufhebung der Isolation Öcalans stelle für einen möglichen Frieden die notwendige Grundlage dar.