Gemeinsam für die Zukunft kämpfen!

In Göttingen hat eine Podiumsdiskussion mit Vertreter*innen von „Make Rojava Green Again", Fridays for Future, der Antifa-Jugend Göttingen, der Antifaschistischen Linken International und dem kurdischen Studierendenverband YXK stattgefunden.

Am letzten Freitag folgten rund 50 Menschen der Einladung zur Podiumsdiskussion „Gemeinsam für die Zukunft kämpfen!" mit FRIDAYS FOR FUTURE Göttingen, MAKE ROJAVA GREEN AGAIN von der Internationalistischen Kommune in Rojava, der ANTIFA JUGEND [AJ], dem Verband der Studierenden aus Kurdistan YXK und Antifaschistische Linke International (A.L.I.) ins APEX in Göttingen.

„Nur eine radikale Gesellschaftsveränderung kann die Fahrt Richtung Abgrund noch aufhalten“, erklären die Veranstalter im Rückblick auf die Podiumsdiskussion. Weiter heißt es in ihrem Bericht:

Um diese Veränderung in Gang zu setzen, müssen wir gemeinsam dafür kämpfen und die unterschiedlichen sozialen, politischen und kulturellen Kämpfe vereinigen. FRIDAYS FOR FUTURE (FFF) würden gerade zwar vor allem klimapolitische Themen auf die Straße tragen, die VertreterInnen für FFF auf dem Podium sagten aber ganz deutlich, dass der Kapitalismus als Verursacher der Klimakrise benannt und angegangen werden muss.

Unser Genosse der ANTIFASCHISTISCHEN LINKE INTERNATIONAL analysierte, dass der deutsche Staat auf Proteste immer autoritäreren Maßnahme reagiere. Dafür stattet er sich mit mehr Befugnissen zur Kontrolle der Bevölkerung, technischen Mitteln zur Überwachung und härteren Sanktionsmöglichkeiten aus. Den politischen und wirtschaftlichen Eliten ist bewusst, dass sie die bürgerliche Herrschaft mit offener Gewalt verteidigen müssen, wenn die Menschen Ausbeutung und Unterdrückung nicht länger hinnehmen werden.

Die Polizeigewalt gegen KlimaaktivistInnen bei der Fridays for Future Demonstration am 31. Mai 2019 in Wien ist ein Beispiel dafür, wie der bürgerliche Staat gegen Menschen vorgeht, die gegen den Status quo protestieren. 150 AktivistInnen hatten den Wiener Ring zeitweilig blockiert, wurden unter Einsatz von Prügel geräumt und zum Teil vorläufig festgenommen. Dabei wurde ein Genosse der Kampagne MAKE ROJAVA GREEN AGAIN beinahe von einem Polizeifahrzeug totgefahren, weil er von Polizeibeamten so fixiert wurde, dass sein Kopf vor dem Hinterreifen des Fahrzeugs lag.

Der Jugend kommt eine entscheidende Rolle zu

Die Verantwortlichen der aktuellen Krisen und der Zerstörung unseres Planeten wollen keine Verantwortung für diese übernehmen. Es sind insbesondere junge Menschen, die jeden Freitag auf die Straße gehen und demonstrieren. „Wir als Jugend sind das revolutionäre Potential und wir müssen unser Schicksal selbst in die Hand nehmen!“, sagte die ANITIFAJUGEND GÖTTINGEN (AJ).

Die kurdische Freiheitsbewegung schreibt der Jugend ebenfalls eine entscheidende Rolle für die Gesellschaft zu. Sie definiert Jugend nicht nach dem Alter, sondern sieht in ihr eine bestimmte Haltung. Kreativität, das Bestehende infrage stellen und der Wille zur Veränderung sind Merkmale der Jugend, deshalb würde die Jugend durch die Herrschaft der Alten unterdrückt, die durch sie ihre Macht bedroht sehen.

Die Revolution von Rojava zeigt schon jetzt, dass eine andere Gesellschaft möglich ist

In Nordsyrien wird eine radikal-demokratische, feministische, sozialistische und ökologische Gesellschaft aufgebaut. MAKE ROJAVA GREEN AGAIN beteiligt sich an diesem gesellschaftlichen Aufbau und hat die Internationale Kommune Rojava gegründet. Der Genosse der Kampagne lud vom Podium aus dazu ein, die Kommune zu besuchen, zu lernen und sich zu beteiligen. Es gibt dort eine Akademie, die den Austausch und die Bildung von InternationalistInnen der ganzen Welt fördern will.

Im Moment konzentriert die Kampagne sich vor allem auf die Wiederaufforstung der selbstverwalteten Region in Nordsyrien. Durch das Assad-Regime wurden die Wälder gerodet und der fruchtbare Boden von Rojava durch den Anbau von Monokulturen, insbesondere von Weizen und Oliven, ausgelaugt.

Wir sehen in Rojava und der Demokratischen Konföderation Nordsyrien den Beweis, dass eine befreite Gesellschaft keine Utopie der Zukunft, sondern schon jetzt Realität ist. Diese revolutionäre Realität ist bedroht sowohl durch das Assad-Regime wie auch durch die Türkei. Die Bundesrepublik Deutschland beteiligt sich ebenfalls an dem Krieg gegen die Revolution, durch Unterstützung der Türkei mit Waffen, Geld und Verfolgung der kurdischen Freiheitsbewegung hierzulande. Es ist an uns, an der Seite der Revolution von Rojava zu stehen!