Gefangene in Wan müssen Wasser aus Kanalisation trinken

Weil das Trinkwasser der politischen Gefangenen in Wan mit Kanalisationswasser vermischt ist, klagen die Betroffenen zunehmend über Krankheitssymptome.

In den türkischen Gefängnissen nimmt der Druck auf politische Gefangenen von Tag zu Tag zu. Hunderten kranken Gefangenen wird die medizinische Behandlung vorenthalten, deshalb häufen sich auch Todesmeldungen aus den Haftanstalten. Disziplinarstrafen wie Beugehaft und Besuchs- oder Telefonverbot sind Teil des Alltags der Gefangenen.

Meldungen über Foltervorfälle reißen ebenfalls nicht ab. Misshandelte Gefangene werden in Haftanstalten verlegt, die mehrere hundert Kilometer vom Wohnort ihrer Angehörigen entfernt sind, um so deren Besuche in den Gefängnissen zu erschweren. Auch Berichte über ungesunde Lebensmittel, die zur Erkrankung der Gefangenen führen, erreichen uns immer wieder.

Keine medizinische Versorgung trotz Erkrankungen

Das Gefängnis in Wan gehört zu den Anstalten mit den schwierigsten Haftbedingungen. Die genannten Probleme sind alltägliche Realität für die politischen Gefangenen dort. Wie jetzt bekannt wurde, sind in Wan hunderte Gefangene wegen verschmutzem Trinkwasser erkrankt. Die Betroffenen klagen über Schuppenflechte, Bauchschmerzen, Durchfall, Schwindelanfälle, Übelkeit und weitere Krankheitssymptome. Trotz dessen wird ihnen die medizinische Versorgung verwehrt.

Die betroffenen Gefangenen haben diesen Umstand über ihre Angehörigen an die Öffentlichkeit getragen. Sie teilten mit, dass die Gefängnisleitung den Insassen Kanalisationswasser als Trinkwasser verabreiche. Trotz eingereichter Beschwerde bei der Gefängnisleitung sei bislang nichts unternommen worden. Auch die Behandlung der Betroffenen stehe aus. Die Angehörigen der Gefangenen appellieren deshalb an Abgeordnete, Menschenrechtsvereine und demokratische Organisationen, die Bedingungen in den Gefängnissen zu überprüfen.