Gedenkveranstaltung für Blesa Omar Saber in Stockholm

In Stockholm ist dem kurdischen Aktivisten Blesa Omar Saber gedacht worden. Der Vierzigjährige, der in Rojava gegen den IS gekämpft hat, ist unter ungeklärten Umständen in einem Hotel in der schwedischen Hauptstadt ums Leben gekommen.

In Stockholm hat eine Gedenkveranstaltung für den kurdischen Aktivisten Blesa Omar Saber stattgefunden. Der Vierzigjährige war am Montag leblos in einem Zimmer des Sheraton-Hotels in der schwedischen Hauptstadt aufgefunden worden. Die Umstände seines Todes sind weiterhin ungeklärt, die Mordkommission ermittelt.

Blesa Omar Saber wurde 1980 im südkurdischen Ranya geboren. Er war der Sohn von Omer Kwêxa Saber, einem Mitglied des Zentralrates der oppositionellen Gorran-Bewegung. Seit 18 Jahren lebte er in Schweden. Im Zuge der Revolution von Rojava hielt sich Blesa Omar Saber eine Weile in Nordsyrien auf, wo er sich am Kampf gegen die Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) beteiligte.

 

Am Freitag und Samstag nahmen Angehörige und Weggefährten von Blesa Omar Saber Beileidsbekundungen im kurdischen Gesellschaftszentrum in Stockholm entgegen. Am Samstagabend fand eine Gedenkveranstaltung statt, an der Menschen aus allen Teilen Kurdistans teilnahmen. Auf einem Tisch wurden Fotos mit Bildern aus dem Leben des Verstorbenen aufgestellt. Davor lag zwischen Blumen die Uniform, die er bei der Verteidigung von Kobanê getragen hat.

Der Journalist und Autor Hiwe Gul, der die Veranstaltung moderierte, berichtete davon, wie er Blesa Omar Saber kennengelernt und wie dieser am kurdischen Befreiungskampf teilgenommen hat. Er stamme aus einer reichen Familie und habe sich an der Seite der Armen und Unterdrückten für die Zukunft der Menschheit eingesetzt, fasste Gul zusammen.

Im Namen der Angehörigen hielt der Schriftsteller Hamid Abdula eine Rede und bedankte sich für die Anteilnahme. Anschließend erzählten enge Freunde von Blesa Omar Saber von ihren Erinnerungen an ihn.

Ridvan Altun, Ko-Vorsitzender des Demokratischen Kurdischen Gesellschaftszentrums Schweden, bezeichnete Omar Saber als sehr vielfältigen Menschen, der seit seiner Jugend politisch und kulturell aktiv war. Sein Tod sei ein großer Verlust für die kurdische Gemeinde. „Wir stehen in ständigem Kontakt mit der Polizei, um seine Todesumstände aufzuklären“, erklärte Altun und bat darum, in sozialen Netzwerken verbreiteten Spekulationen keinen Glauben zu schenken.

Er war ein politischer Mensch“

Nach der Veranstaltung erklärte Hamid Abdulla gegenüber ANF, dass die polizeilichen Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind und daher keine Angaben zur Todesursache gemacht werden können. Die Familie konzentriere sich darauf, dass Omar Saber ein politischer Mensch gewesen sei und für seine Überzeugungen gekämpft habe: „Weder er noch seine Familie hatten irgendwelche Probleme mit anderen. Er war ein gesunder Mensch. Wir warten darauf, dass die Behörden sich zur Todesursache äußern.“

Blesa Omar Saber sei bereits als Kind ein besonderer Mensch gewesen, sagte Abdulla. Seit seiner Jugend sei er von der Geschlechtergleichberechtigung überzeugt gewesen und er habe es als Ehre betrachtet, den Frauenkampf zu unterstützen. „In seinem Umfeld war er sehr beliebt. Er war mutig und geduldig. Außerdem war er sehr bescheiden und sprach nie davon, dass er aus einer sehr reichen und bekannten Familie kommt. Er hat vielen armen Familien geholfen. Vieles davon haben wir erst nach seinem Tod von Menschen erfahren, die mit uns Kontakt aufgenommen haben. Und er war ein Held, der sich an der Verteidigung von Kobanê beteiligt hat.“