Stockholm: Kurdischer Aktivist in Hotel tot aufgefunden

Der Aktivist Blesa Omar Saber aus Südkurdistan ist in einem Stockholmer Hotel tot aufgefunden worden. Der 40-Jährige hatte sich in Rojava am Kampf gegen den IS beteiligt. Die schwedische Polizei schließt Mord nicht aus.

Der kurdische Aktivist Blesa Omar Saber ist in Schweden offenbar einer Gewalttat zum Opfer gefallen. Der 40-Jährige wurde am späten Montagabend leblos in einem Zimmer des Sheraton-Hotels in der Hauptstadt entdeckt, teilte die Stockholmer Polizei am Dienstag mit. Angehörige hatten Saber als vermisst gemeldet, weil er länger nicht erreichbar war.

Die Umstände des Todes sind derzeit ungeklärt und Gegenstand polizeilicher Ermittlungen. Zur Feststellung der genauen Todesursache soll eine Obduktion durchgeführt werden, sagte Mats Eriksson, Pressesprecher der Stockholmer Polizei. Bereits am Montag wollten Ermittler ein Fremdverschulden nicht ausschließen, weil „die Todesumstände und die Auffindesituation“ sie stutzig gemacht hätten. Laut schwedischen Medien seien zudem zwei männliche Personen beim Verlassen des Hotelzimmers von Saber beobachtet worden, bevor die Leiche entdeckt wurde. Eriksson wollte sich dazu aus ermittlungstaktischen Gründen nicht äußern. Eine Mordkommission der Polizei Stockholm hat die Ermittlungen aufgenommen.

Blesa Omar Saber wurde 1980 im südkurdischen Ranya geboren. Er ist der Sohn von Omer Kwêxa Saber, einem Mitglied des Zentralrates der oppositionellen Gorran-Bewegung. Seit 18 Jahren lebte er in Schweden. Im Zuge der Revolution von Rojava hielt sich Blesa Omar Saber eine Weile in Nordsyrien auf, wo er sich am Kampf gegen die Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) beteiligte.

Blesa Omar Saber | Bildquelle: Social Media