Fünf Festnahmen in Bulgarien nach Anschlag in Istanbul

In Bulgarien sind fünf Personen festgenommen worden, denen im Zusammenhang mit dem Anschlag von Istanbul „Mithilfe für den wahrscheinlichen Ausführer des Terroraktes“ vorgeworfen wird.

Knapp eine Woche nach dem Anschlag in der westtürkischen Metropole Istanbul sind in Bulgarien fünf Personen festgenommen worden. Ihnen wird „Mithilfe für den wahrscheinlichen Ausführer des Terroraktes“ mit sechs Toten vorgeworfen, wie die Sprecherin der bulgarischen Generalstaatsanwaltschaft Sika Mileva am Samstag dem Staatsradio in Sofia mitteilte.

Die in Bulgarien - ein Nachbarland der Türkei - Festgenommenen hätten „eher logistische und Kommunikationshilfe“ nach dem Anschlag geleistet, sagte Mileva. Details dazu, wie sie nach Bulgarien gelangt sein könnten, nannte Mileva nicht. Im bulgarischen Staatsfernsehen hieß es, unter den Festgenommenen seien moldauische Staatsangehörige und „Menschen arabischer Herkunft“. Sie würden für 72 Stunden in Polizeigewahrsam untergebracht und dann der Staatsanwaltschaft vorgeführt werden.

17 Haftbefehle in Istanbul

Am Freitag hatte ein Gericht in Istanbul 17 Haftbefehle erlassen. Darunter ist auch die Hauptverdächtige Ahlam Albaschir. Ihnen werde „Zerstörung der staatlichen Einheit“, „vorsätzliche Tötung“ und „Mordversuch“ vorgeworfen, so die Staatsanwaltschaft.

Festnahme in türkischer Besatzungszone

Acht weitere Festnahmen im Zusammenhang mit dem Anschlag vermeldete am Samstag die Polizei Istanbul. Unter ihnen befindet sich auch mindestens eine Person, die in der türkischen Besatzungszone Azaz im Norden von Syrien festgenommen wurde. Azaz liegt etwa 50 Kilometer nördlich der Stadt Aleppo und sieben Kilometer südlich der türkischen Grenze. Die rund 70.000 Einwohner:innen zählende Stadt ist seit August 2016 von der Türkei und verbündeten Dschihadistenmilizen besetzt.