In der Bundesrepublik waren die Protestaktionen vom repressiven Vorgehen der Polizei geprägt. Der türkische Ministerpräsident hatte die deutsche Verbotspolitik zuvor gelobt und als einen wichtigen Schritt zur Verbesserung der deutsch-türkischen Beziehungen bezeichnet.
In Duisburg fand eine Kundgebung vor dem Hauptbahnhof statt, nachdem ein geplanter langer Marsch aus „Sicherheitsgründen“ verboten worden war. Hunderte Menschen hielten Fahnen der YPG/YPJ sowie Bilder mit dem Konterfei Öcalans in den Händen und riefen Parolen. In Redebeiträgen wurde die Freilassung Öcalans gefordert und gegen den türkischen Angriffskrieg gegen Efrîn protestiert.
In Hamburg fand eine lautstarke und ausdrucksvolle Demonstration vom S-Bahnhof Sternschanze zur Untersuchungshaftanstalt Holstenglacis statt. In Redebeiträgen wurde auf die Situation Abdullah Öcalans aufmerksam gemacht und gegen die Haltung der Bundesregierung zu dem völkerrechtswidrigen Angriff auf Efrîn protestiert. Vor dem Gefängnis wurde ein Grußwort an den kurdischen Gefangenen Zeki Eroğlu gerichtet und Freiheit für alle politischen Gefangenen gefordert.
Das Nürnberger Friedensbündnis hielt eine Kundgebung ab, auf der auf die Massaker des türkischen Staates an der Zivilbevölkerung in Efrîn aufmerksam gemacht wurde. In einem Redebeitrag wurde betont, dass die Verhaftung Abdullah Öcalans vor 19 Jahren das Ziel gehabt habe, die kurdische Befreiungsbewegung zu zerschlagen. Der Widerstand von Efrîn zeige deutlich, dass dieses Ziel fehlgeschlagen sei.
An der Oxfordstraße in Bonn wurde ein riesiges Transparent mit dem Bild Abdullah Öcalans und dem Schriftzug „Free Öcalan“ aufgehängt.
In Köln versammelte sich eine Menschenmenge vor dem Hauptbahnhof, um gegen die Verschleppung Abdullah Öcalans zu protestieren. Die Kölner Polizei bildete sofort einen Kessel um die Demonstrant*innen und nahm alle Personalien auf.
In Mannheim organisierte das Bündnis „Êdî bese – Es reicht!“ eine Demonstration von der Abendakademie zum internationalen Theater. Die Polizei ging repressiv vor und nahm zehn Demonstrant*innen in Gewahrsam. Sie wurden nach der Personalienfeststellung wieder freigelassen.
Vor dem Bahnhof in Hildesheim wurde eine kurze Theaterperformance aufgeführt. In Redebeiträgen wurde die Zusammenarbeit der Bundesregierung mit dem AKP-Regime kritisiert.