Frauenkundgebung gegen Isolation in Hildesheim

Seit zwei Wochen machen Frauen mit einem Aktionszelt in der Hildesheimer Innenstadt auf den Hungerstreik gegen die Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan aufmerksam.

In Europa finden täglich Aktivitäten statt, um auf den seit Monaten andauernden Hungerstreik aufmerksam zu machen, mit dem die Isolation des kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan gebrochen werden soll.

In Hildesheim haben kurdische Frauen vor zwei Wochen eine Dauermahnwache gestartet. Die Frauenkommune „Şehîd Meryem“ hat auf dem Angoulemeplatz in der Innenstadt ein Zelt aufgebaut, an dem mit Flugblättern und Redebeiträgen über die dramatische Situation Tausender Hungerstreikender und den Hintergrund der Aktion informiert wird.

Zum Hintergrund des Hungerstreiks

Abdullah Öcalan, Vordenker der kurdischen Freiheitsbewegung, befindet sich seit seiner Verschleppung im Februar 1999 in der Türkei in Haft. Der letzte Besuch seiner Anwälte fand vor fast acht Jahren statt. Seit Abbruch der Friedensverhandlungen mit der PKK durch die türkische Regierung im Jahr 2015 wird Öcalan von der Öffentlichkeit abgeschottet.

Mit dem von der HDP-Abgeordneten Leyla Güven am 7. November initiierten Hungerstreik werden Bedingungen für Öcalan gefordert, in denen er als Vorsitzender einer legitimen Bewegung leben und arbeiten kann, um so zur Lösung der kurdischen Frage beizutragen.

Nach dem letzten Familienbesuch im September 2016 war sein Bruder Mehmet Öcalan erstmalig wieder am 12. Januar für ein 15-minütiges Gespräch auf Imrali. Die Hungerstreikenden erklärten anschließend, dass ihre Forderung damit nicht erfüllt sei und die Aktion so lange fortgesetzt wird, bis die Isolation Öcalans vollständig aufgehoben ist.