Frankreich: TCŞ-Aktion gegen Chemiewaffen in Südkurdistan

Die kurdische Jugendbewegung TCŞ hat im Pariser Vorort Grigny gegen den andauernden Einsatz von Chemiewaffen in Südkurdistan protestiert.

Die kurdische Community in Europa setzt ihre Proteste gegen Chemiewaffenangriffe der türkischen Armee in den Guerillagebieten Südkurdistans fort. In Frankreich hat die Revolutionäre Jugendbewegung (TCŞ) für diesen Sonntag zu einer Aktion im Pariser Vorort Grigny mobilisiert. Die Aktivisten versammelten sich dazu vor dem Bahnhof Grigny-Centre und hielten Schilder mit Schriftzügen hoch, auf denen unter anderem „Chemie-Erdoğan, verschwinde aus Kurdistan“, „Gestern Helebce, heute Qendîl“ oder „Öffne deine Augen, OPCW“ zu lesen war. Außerdem wurden gelbe Rauchbomben entzündet, welches die gegen die Guerilla eingesetzten Kampfstoffe symbolisieren sollte.

„Seit Beginn der Invasion setzt der türkische Staat chemische Waffen gegen die Verteidigungskräfte Kurdistans ein. Doch die Welt und selbst die Organisation für das Verbot chemischer Waffen [OPCW] schweigen zu diesen offensichtlichen Kriegsverbrechen und Völkerrechtsverletzungen der Türkei. Wir als TCŞ ordnen die Ignoranz gegenüber diesen Angriffen klar als Komplizenschaft ein”, sagte ein Sprecher der Jugendbewegung und kündigte weitere Proteste an.


Die türkische Armee hat seit dem Beginn der Luft-Boden-Invasion in Südkurdistan am 14. April 2022 tausende Male chemische Kampfstoffe eingesetzt. Dutzende Kämpferinnen und Kämpfer der Guerillaorganisationen HPG und YJA Star sind dabei ums Leben gekommen. Bei vormaligen Besatzungsoperationen, etwa 2021, wurden diese Chemiewaffen ebenfalls eingesetzt, auch gegen die Zivilbevölkerung. Die OPCW zeigte bislang kein Interesse an Berichten über die türkischen Chemiewaffeneinsätze in Kurdistan.