Festnahmen bei Protesten in Istanbul und Ankara

Die Polizei ist in Istanbul und Ankara gegen Proteste gegen die erneute Einführung der Zwangsverwaltung in kurdischen Großstädten vorgegangen. 19 Personen wurden festgenommen, ein Zwölfjähriger wurde mit Handschellen auf dem Rücken gefesselt.

In Ankara und Istanbul sind 19 Personen bei Protesten gegen die Absetzung der Bürgermeister*innen der kurdischen Provinzhauptstädte Amed, Wan und Mêrdîn festgenommen worden.

Auf dem Tuzluçayır-Platz in Ankara wurde ein Sit-In von der Polizei angegriffen. Als sich der zwölfjährige B.A. gegen seine Festnahme wehrte, wurde er auf den Boden geworfen und misshandelt. Anschließend wurden ihm Handschellen auf dem Rücken angelegt. Zusammen mit B.A. wurden 17 Personen festgenommen.

Im Istanbuler Stadtteil Kadiköy wurde eine Kundgebung von der Polizei verboten, es kam zu zwei Festnahmen. Der Platz am Fähranleger wurde von der Polizei umstellt. Der HDP-Abgeordnete Musa Piroğlu hielt im Polizeikessel eine Ansprache, in der er erklärte: „Weder der Palast noch seine Befehlsempfänger können uns aufhalten. Wir werden nicht schweigen, nicht einknicken und nicht kapitulieren!“

Eine Frau und ein Mann, die gegen den Polizeikessel protestierten, wurden festgenommen.