Fehlende Auslandsstimmen kosten der YSP drei Mandate

Aufgrund von unzureichenden Stimmen aus dem Ausland hat die Grüne Linkspartei (YSP), die anstelle der HDP bei den Wahlen in der Türkei angetreten ist, drei Abgeordnetenmandate in kurdischen Provinzen verloren.

Aufgrund zahlloser Widersprüche stehen die offiziellen Endergebnisse der Präsidentschafts- und Parlamentswahlen vom vergangenen Sonntag noch nicht fest. Die Grüne Linkspartei (YSP), die anstelle der von einem Verbotsverfahren bedrohten HDP zu den Abgeordnetenwahlen angetreten ist, hat in drei Provinzen Mandate verloren. Ursächlich dafür ist die geringe Wahlbeteiligung der HDP/YSP-Wählerschaft im Ausland. Diese Mandate sind an die AKP gegangen.

Betroffen sind die kurdischen Provinzen Riha, Êlih und Semsûr (tr. Urfa, Batman und Adıyaman). In Semsûr erzielte die YSP gar kein Mandat. In Êlih ging das vierte Mandat an den AKP-Kandidaten Serkan Ramanlı, der zugleich Sprecher der kurdisch-islamistischen Hüda Par ist. Den fünften Abgeordnetensitz in Riha erhielt der AKP-Kandidat Faruk Pınarbaşı.

In Colemêrg (Hakkari) gewann die YSP alle drei Mandate, die AKP legt jedoch weiterhin Widerspruch gegen die Ergebnisse der einzelnen Wahlurnen ein.

In der Türkei findet am 28. Mai die Stichwahl zwischen dem amtierenden Präsidenten Tayyip Erdoğan und dem CHP-Vorsitzenden Kemal Kılıçdaroğlu statt. Die Stimmabgabe im Ausland beginnt am Samstag und endet am 24. Mai.