Europaweite Solidaritätsaktionen mit Hungerstreik

In ganz Europa fanden auch am Donnerstag wieder Aktionen statt, um auf die unbefristeten Hungerstreiks gegen die verschärfte Isolationshaft gegenüber dem kurdischen Repräsentanten Öcalan zu protestieren.

Auch am Donnerstag fanden wieder zahlreiche Aktionen in ganz Europa statt, um auf die unbefristeten Hungerstreiks gegen die verschärfte Isolationshaft gegenüber dem kurdischen Repräsentanten Öcalan auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali zu protestieren. Zahlreiche Menschen in den Niederlanden, Deutschland, Frankreich und der Schweiz gingen in verschiedenen Städten auf die Straße und solidarisierten sich mit den Hungerstreikenden und ihren Forderungen.

Schweiz – Demonstrationen und Aktionen der Jugend- und Frauenbewegung

In der Schweiz fanden in Zürich, Bern, Winterthur und Solothurn Aktionen statt. In Zürich, Solothurn und Bern zogen Aktivist*innen der Revolutionären Jugendbewegung (Ciwanên Şoresger) durch den Hauptbahnhof und riefen Parolen in Solidarität mit Öcalan und gegen den türkischen Regimechef Erdoğan.

In Winterthur führte die Frauenkommune „Arjin Garzan“ eine Kundgebung durch. Songül Aslan vom kurdischen Dachverband CDK-Schweiz sagte in einer Rede: „Die Forderungen der Hungerstreikenden sind unsere Forderungen. Wir werden unsere Aktionen pausenlos fortsetzen, bis Öcalan freikommt.“

Niederlande – Aktion vor der Stadtverwaltung in Den Haag

Vor der Stadtverwaltung von Den Haag fand ebenfalls eine Kundgebung in Solidarität mit den Hungerstreikenden statt. Die Teilnehmer*innen trugen Bilder von der inhaftierten HDP-Abgeordneten Leyla Güven, die sich seit dem 7. November 2018 im Hungerstreik befindet. Die Frauenaktivistinnen führten ihren Protest schweigend durch.

Frankreich – Spontandemonstrationen der Jugendbewegung

In den französischen Städten Marseille und Paris führten kurdischen Jugendliche Spontanaktionen durch. In Marseille zogen die Jugendlichen unter PKK-Fahnen und mit Bildern Öcalans und Leyla Güvens lautstark durch die Straßen. Sie betonten, dass die Situation, der seit mehr als zwei Monaten hungerstreikenden Güven kritisch sei und riefen zu weiteren Aktionen auf. Auch in Paris gingen die Menschen auf die Straßen. Dort klebten sich aus Protest ihre Münder zu und entrollten Transparente. Eine andere Gruppe verteilte Flugblätter.

Deutschland – Unterstützung für Hungerstreik politische und moralische Verantwortung

In Deutschland fanden in Düsseldorf, Berlin und Köln Aktionen statt. Auf einer Kundgebung in Düsseldorf hielt die HDP-Abgeordnete Besime Konca eine Rede. Die Politikerin sagte: „Der Hungerstreik Leyla Güvens befindet sich in einer kritischen Phase. Während Leyla Güven eigentlich als Vertreterin des Willen des Volkes eine Rede im Parlament halten sollte, kann sie sich im Gefängnis nur ausdrücken, in dem sie ihren Körper hungern lässt. Alle kurdischen Frauen, ja alle Menschen sollten sich mit dieser wertvollen Aktion solidarisieren. Dies ist eine politische und moralische Verantwortung.“ In Köln hatte der Frauenrat „Viyan“ zu einer Kundgebung aufgerufen, während in Berlin eine Demonstration stattfand.