Erdoğan macht Besatzungsregime in Efrîn offiziell!

Der türkische Republikspräsident Erdoğan plant einen Provinzgouverneur für Efrîn zu ernennen.

Nach Angaben der türkischen, staatsnahen Zeitung „Hürriyet“, hat Erdoğan sich mit den Abgeordneten seiner Partei getroffen und über die Pläne für Efrîn nach der Invasion gesprochen.

Nachdem die Bewohner*innen Efrîn verlassen mussten, institutionalisiert Erdoğan nun die Besatzung. Auf dem Treffen erklärte Erdoğan: „Innerhalb weniger Tage werden insbesondere der Gouverneur und die anderen Vertreter der Regionalverwaltung ernannt werden.“

Nach Angaben von Hürriyet soll sich der Rat aus Vertretern der regionalen Stämme und Ethnien zusammensetzen und den Gouverneur für die Region aus ihrem Kreis wählen können. Allerdings wurde die kurdische Bevölkerungsmehrheit der Stadt durch den Angriff des türkischen Regimes vertrieben und hat schwere Kriegsverbrechen erleiden müssen. Erdoğan hat auf dem Treffen den Verdacht bestätigt, dass Efrîn mit Personen von außerhalb neu besiedelt werden soll. Nach dem Bericht sollen aus Kilis, Hatay und Antep etwa 350–400.000 Personen angesiedelt werden. Diese Personen werden als „aus Efrîn“ bezeichnet, um wen es sich dabei wirklich handelt, ist aber nicht angegeben worden. Der türkische Staat versucht seit langem durch ethnische Säuberungsoperationen die Demographie der Region zu verändern.

Erdoğan sprach auf dem gleichen Treffen über Regelungen für Familien von türkeitreuen „FSA“-Milizionären: „Für die Familien von Märtyrer aus der FSA müssen wir etwas tun. Um das Leid der Familien zu lindern, sind einige Regelungen notwendig.“ Welche Regelungen das sein sollen ist unklar, zuvor hatte bereits der Anführer der Miliz Jaysh-al Watani darüber getwittert, dass die Türkei Staatsbürgerschaften, Wohnungen und Zahlungen an die Familien von getöteten Milizionären geben wolle (https://anfdeutsch.com/rojava-syrien/tuerkische-staatsbuergerschaft-und-entschaedigung-fuer-dschihadisten-3199).

YPG: Efrîn wird für den türkischen Staat kein sicherer Ort sein

Während Erdoğan seine Kolonialpläne in Efrîn umzusetzen versucht, dauert der Widerstand von Efrîn ungebrochen an. Die YPG/YPJ Kommandant*innen haben erklärt, dass Efrîn für den türkischen Staat niemals „ein sicheres Gebiet“ sein werde.

Der Sprecher der YPG, Nuri Mehmud, erklärte in seiner Botschaft vom 21. März: „Efrîn wird für die Besatzer niemals ein sicherer Ort sein. Wir werden unseren Widerstand bis zur Befreiung von Efrîn fortsetzen … Natürlich bemüht sich der türkische Besatzerstaat im Moment intensiv darum die Zusammensetzung der Bevölkerung zu ändern. Aus diesem Grund nimmt er auch die rückkehrwillige Bevölkerung ins Visier.“

Kalkan: Denjenigen, die dort stationiert werden, wird nicht vergeben werden!

Das Mitglied des Exekutivrats der PKK, Duran Kalkan, erklärte ebenfalls in einer Sendung bei Medya Haber: „Diejenigen, die dort angesiedelt werden, sollten sich klar sein, dass sie in erster Linie ihre Soldaten sind. Sie sind wie türkische Spezialeinheiten und das kurdische Volk wird ihnen niemals vergeben. Das kurdische Volk wird auch keinen Quadratzentimeter seines Bodens aufgeben. Es wird bis zum Ende Widerstand leisten und wer auch immer dorthin kommt, wird als Besatzer und Mörder angesehen werden. Es wird von ihnen Rechenschaft für die Massaker verlangen.“