Erdoğan droht Zypern
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan droht Zypern mit „militärischen Intervention“.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan droht Zypern mit „militärischen Intervention“.
Mit Verweis auf die Spannungen im Mittelmeerraum drohte Erdoğan auf einer Fraktionssitzung der AKP dem EU-Mitglied Zypern mit einem Einmarsch. Erdoğan erklärte, dass ihnen die Suche nach Erdgas vor Zypern an den ägäischen Klippen nicht entgehe: „Wir warnen davor, dass wir nicht für die Fehler derjenigen verantwortlich sind, die die Grenzen in Zypern und der Ägäis überschreiten.“
Erdoğan erklärte, er habe das „Recht“ Zypern, die Ägäis und Efrîn anzugreifen. Dies ist zumindest als indirekte Drohung gegen Zypern zu verstehen. „Für uns ist das in der Ägäis liegende Zypern dasselbe wie mit Efrîn. Wir haben in Zypern dasselbe Recht. Die Operation Olivenzweig zeigt, wie wichtig und notwendig es ist, diese Schritte in der Region zu unternehmen. Im Moment beobachten unsere Kriegsschiffe, Luftstreitkräfte und andere Sicherheitseinheiten die Entwicklungen in der Region sehr genau und mit der Befugnis, nötigenfalls jede Art von Eingriff vorzunehmen", so Erdoğan.
EU warnt die Türkei
Die Spannung in der Region steigt, weil die türkische Armee versucht, Erdgasbohrungen im Mittelmeer zu verhindern. Zypern sagte am Sonntag, dass die italienische Ölgesellschaft ENI nicht in das geplante Gebiet zur Erdgasförderung gelangen kann, weil das türkische Militär das Vorhaben verhindere.
Auch die Europäische Kommission reagierte. Der Sprecher der Kommission sagte: „Die Türkei sollte zu ihren Nachbarn gute Beziehungen pflegen, nachbarschaftlichen Beziehungen verbunden bleiben und jegliche Drohungen, die zu einem Konflikt mit einem anderen Land der Europäischen Union (EU) führen können, unterlassen."
Unterdessen forderte das griechische Außenministerium die Türkei auf, illegale Handlungen zu unterlassen: „Wir betonen, die Souveränität der Hoheitsgebiete auf dem Meer und im Luftraum, insbesondere von EU-Mitgliedstaaten, zu respektieren. Wir rufen die Türkei dazu auf, ihre illegalen Handlungen zu unterlassen und fordern sie im Rahmen des internationalen Rechts auf, ihre Verpflichtungen einzuhalten.“