Enough is enough: Demonstration gegen rassistische Polizeigewalt

Tausende Menschen haben in Bielefeld gegen rassistische Polizeigewalt demonstriert. Sie prangerten das Schweigen zu rassistischer Gewalt, die gegenwärtige Politik, Racial Profiling und auch den türkischen Faschismus an.

Etwa viertausend Menschen kamen am Samstagnachmittag zu einer Demonstration in Bielefeld zusammen. Die Demonstration begann um 15 Uhr mit großem Auftakt am Bielefelder Hauptbahnhof und wurde mit Redebeiträgen eröffnet.

Zeitgleich startete ein weiterer Demonstrationszug um 15 Uhr am Kesselbrink, der auf der Kreuzung zur Innenstadt auf den anderen Marsch traf. Aufgerufen zu der Demonstration hatte die Jugendbewegung RJ (Revolutionäre Jugendbewegung).

Zusammen kamen zahlreiche linke Organisationen und Bündnisse sowie unzählige Privatpersonen. Die kurdischen Jugendorganisationen JCA und TCS beteiligten sich ebenfalls organisatorisch.

Die kurdische Community beteiligte sich unter anderem mit einem Redebeitrag und einem Transparent von dem gefallenen führenden PKK-Mitglied Kasim Engin, der im Mai 2020 bei einem türkischen Luftangriff in Südkurdistan ums Leben gekommen ist.

Die Demonstrierenden nahmen teil mit unzähligen Schildern und Botschaften der „Black Lives Matter“ Bewegung und antifaschistischen Parolen. Sie prangerten die staatliche Polizeigewalt, das Schweigen zu rassistischer Gewalt, die gegenwärtige Politik, Racial Profiling und auch den türkischen Faschismus an. Zahlreiche Redebeiträge betonten zudem, dass aus den „Black Lives Matter“-Protesten eine Bewegung hervorgehen müsste, die alle internationalen Befreiungskämpfe vereint und die kapitalistische Weltordnung als das große Übel ins Visier nimmt. Es müsse eine demokratische Alternative aufgebaut werden und ein Verantwortungsgefühl für organisierten Antifaschismus und Antikapitalismus entstehen.

Die Route der Demonstration führte vom Hauptbahnhof durch die Innenstadt und endete im Ravensberger Park, wo die Aktion nach weiteren Redebeiträgen, spontanen Berichten über persönliche Rassismus-Erfahrungen und kulturellen Tänzen um 17 Uhr beendet wurde.