Türkei-Proteste in Frankfurt, Münster und Kiel

In Frankfurt, Münster und Kiel ist auf Demonstrationen und Kundgebungen dem gefallenen PKK-Zentralratsmitglied Kasim Engin gedacht und gegen die Angriffe auf Kurdistan protestiert worden.

In vielen Städten in Deutschland ist auf Aufruf des kurdischen Dachverbands KON-MED gegen die Angriffe des türkischen Staates auf Kurdistan protestiert worden. Bei allen Veranstaltungen wurde an Kasim Engin erinnert, der sich in den achtziger Jahren aus Deutschland der kurdischen Befreiungsbewegung angeschlossen hatte und am 27. Mai bei einem türkischen Luftangriff auf Südkurdistan ums Leben gekommen ist.

Frankfurt

Eine Demonstration in Frankfurt wurde von der Familie von Kasim Engin (Ismail Nazlikul) angeführt. Am Römerpark hielt Yüksel Koç als Ko-Vorsitzender des KCDK-E eine Ansprache, in der er die türkischen Angriffe auf Kurdistan verurteilte und auf das eingestellte Verfahren zum Mord an dem schwedischen Regierungschef Olof Palme einging. 34 Jahre sei die PKK wegen des Palme-Mords kriminalisiert worden, sagte Koç und forderte eine Entschuldigung von Schweden.

Die Demonstration endete mit den Parolen „Bijî Serok Apo“ und „Şehîd namirin“ – Die Gefallenen sterben nicht.

Münster

In Münster wurde auf einer Kundgebung gegen den „AKP/MHP-Faschismus“ protestiert. Die Aktivistinnen und Aktivisten gedachten dem PKK-Zentralratsmitglied Kasim Engin und verurteilten die Zwangsverwaltung kurdischer Rathäuser in der Türkei, den Entzug der parlamentarischen Mandate von HDP-Abgeordneten, die Besatzungsangriffe auf Südkurdistan und die Isolation Abdullah Öcalans.

In Redebeiträgen wurde auch auf den weltweiten Rassismus eingegangen und auf die Situation des kurdischen Volkes aufmerksam gemacht.

Kiel

Auch auf dem Asmus-Bremer-Platz in Kiel wurde Kasim Engin gedacht. Die Aktivistinnen und Aktivisten protestierten gegen das Vorgehen des türkischen Besatzungsregimes in Nordsyrien und wiesen auf den Fall der sechzehnjährigen Malak Nabih Khalil Jumah hin, die von Söldnern der Dschihadistenmiliz „Sultan-Murad-Brigade” in Efrîn verschleppt und ermordet worden ist. Außerdem wurde Freiheit für Abdullah Öcalan und alle politischen Gefangenen gefordert.