Die Initiative „Defend Kurdistan“ ruft zum Widerstand gegen die in der vergangenen Nacht gestarteten Luftoperation der türkischen Armee in Nordsyrien und Nordirak auf:
Nach monatelangen Kriegsverbrechen, chemischer Kriegsführung und Massakern in den Bergen Kurdistans hat der türkische Faschismus mit einer neuen Angriffsoffensive große Teile Kurdistans bombardiert. Seit dem späten Samstagabend hat der türkische Staat zahlreiche Ziele in Rojava (Westkurdistan/Nordsyrien) und Başûr (Südkurdistan/Nordirak) angegriffen. Von Şehba über Kobanê und Dêrik bis nach Şengal und das Qendîl-Gebirge steht eine Front von etwa 700 Kilometer Länge unter schwerem Beschuss.
Mit dem jüngsten Anschlag unter falscher Flagge am Taksim in Istanbul hoffen Erdogan und die AKP-MHP, weiter von ihrer Niederlage in Südkurdistan gegen die Volksverteidigungskräfte (HPG) abzulenken und eine Rechtfertigung für ihren verstärkten Krieg gegen Rojava / Nord- und Ostsyrien zu liefern. Trotz Killerdrohnen, chemischer Kriegsführung und pausenlosem Terror gegen die eigene Bevölkerung ist es dem Erdogan-Regime nicht gelungen, den Widerstand des kurdischen Volkes zu brechen. Das Ziel dieser Angriffe ist es, die Revolution in Kurdistan zu zerstören und den Kampf für Freiheit und Selbstbestimmung zu beenden.
Ein Angriff auf uns alle
Wenn Qendîl, Şengal, Rojava und alle befreiten Gebiete angegriffen werden, soll der Hoffnungsschimmer der Revolution von Rojava ausgelöscht werden. Dieser Hoffnungsschimmer hat den Menschen auf der ganzen Welt gezeigt, dass eine andere Art des Zusammenlebens möglich ist und dass es sich lohnt, dafür zu kämpfen - gemeinsam. Diese Angriffe sind ein Angriff auf alle Menschen, die an der Seite der Freiheitsbewegung Kurdistans stehen. Wenn Internationalismus die Zärtlichkeit der Völker ist, dann ist es an der Zeit, dass alle Menschen Schulter an Schulter Kurdistan gegen diese faschistische Aggression verteidigen.
Offensichtlicher Völkerrechtsbruch
Es ist offensichtlich, dass diese Angriffe nach internationalem Recht illegal sind. Es zeigt, dass diese Aggression mit der Unterstützung der NATO, den Waffen der westlichen Staaten und der Zustimmung der Russischen Föderation durchgeführt wird. Als Menschen und demokratische Kräfte auf der ganzen Welt haben wir die Pflicht und die Notwendigkeit, aktiv zu werden! Schafft Öffentlichkeit für die Angriffe! Informiert eure Familien, Freund:innen, Nachbar:innen, Lokalzeitungen, Vereine, Bewegungen und Politiker:innen! Organisiert Kundgebungen und Demonstrationen! Geht zu den Orten der Kriegsmaschinerie, stört die Industrie und den Markt des Todes! Ziehen wir die Unterstützer und Profiteure dieses Krieges zur Rechenschaft!
Unsere Antwort muss größer sein
Kobanê, die Hauptstadt des Widerstands, wo der IS 2014 seine erste und entscheidende Niederlage erlitt, wird heute vom faschistischen türkischen Staat angegriffen. Er will das vollenden, was der IS nicht geschafft hat. Unsere Antwort muss größer sein als 2014, größer als 2018 und 2019, als wir uns für Efrîn und Serêkaniyê erhoben haben. Wir haben die ethische und politische Pflicht zu verteidigen, in welcher Welt wir leben wollen! Wir müssen wieder einmal beweisen, dass die Solidarität und der gemeinsame Kampf der Menschen stärker sind als die größten militärischen Mittel. Wir können durch wirtschaftliche, politische, diplomatische und andere Maßnahmen starke Schritte unternehmen, um den türkischen Faschismus zu stürzen!
Werdet aktiv: Den türkischen Faschismus zerschlagen!
Der Widerstand der Menschen in Nordsyrien, Südkurdistan sowie Nordkurdistan/Türkei und insbesondere die Frauenrevolution in Rojhilat/Iran haben den türkischen Faschismus in die Enge getrieben. Es ist an der Zeit, ihn zu stürzen! Die Zeit ist reif! Wir sehen uns auf der Straße!
Als Initiative zur Verteidigung Kurdistans rufen wir alle dazu auf:
→ Organisiert Notfallversammlungen, um das Bewusstsein zu schärfen
→ Gründet eure lokalen „Defend Kurdistan“-Gruppen und Plattformen
→ Werdet aktiv! Mobilisiert, widersetzt euch, blockiert - Zerschlagt den türkischen Faschismus!
Es lebe der Widerstand in Kurdistan! Lang lebe die Revolution der Frauen! Freiheit für Abdullah Öcalan!