Broschüre über Halim Dener in Hannover vorgestellt

In Hannover ist die neu erschienene Broschüre über den 1994 von einem deutschen Polizisten erschossenen Kurden Halim Dener vorgestellt worden.

In Hannover ist die Broschüre „Halim Dener: Gefoltert. Geflohen. Verboten. Erschossen“ vorgestellt worden. Die von Hanna Legatis moderierte Veranstaltung fand unter freiem Himmel auf dem Halim-Dener-Platz in Linden statt.

Halim Dener war ein 16-jähriger Kurde, der 1994 aufgrund des Krieges in Nordkurdistan aus der Türkei nach Deutschland fliehen musste. An seinem vermeintlichen Zufluchtsort wurde er noch im selben Jahr von einem SEK-Beamten erschossen, als er am Steintor in Hannover ein ERNK-Plakat aufhängte. Nach seinem Tod wurde eine Kampagne ins Leben gerufen, die jahrzehntelang für eine strafrechtliche Verurteilung des Täters kämpfte und das Gedenken an den jungen Kurden lebendig hielt.

Im Rahmen dieser Kampagne ist jetzt eine umfassende Broschüre entstanden, die in Hannover vorgestellt wurde. An der Veranstaltung beteiligt waren unter anderem Vertreterinnen und Vertreter des kurdischen Gesellschaftszentrums DKTM, der interventionistischen Linken (iL) und der Roten Hilfe. Es wurden Ausschnitte der Broschüre vorgelesen, die Einblicke in die Lebensgeschichte eines geflüchteten Jugendlichen geben, der Ungerechtigkeit nie akzeptiert hat und bereits damals die Waffengeschäfte zwischen der deutschen Bundesregierung und dem türkischen Staat kritisierte.

In Hannover ist die Broschüre unter anderem im Buchladen Annabee und im Infoladen Kornstraße erhältlich. Bestellt werden kann sie über den Literaturvertrieb der Roten Hilfe ([email protected]).