Briefaktion für Mexmûr in Bielefeld

Mit einer Briefaktion in Bielefeld haben Aktivist*innen der kurdischen Studierendenverbände YXK und JXK sowie der Jugendorganisationen TCŞ und JCA über die Lage in Camp Mexmûr und die Patenschaftskampagne von Heyva Sor aufmerksam gemacht.

Aktivist*innen der kurdischen Studierendenverbände YXK und JXK sowie der Jugendorganisationen TCŞ und JCA haben in Bielefeld eine Briefaktion durchgeführt, um Bewohner*innen der nordrhein-westfälischen Stadt über die derzeitige Situation im südkurdischen Flüchtlingscamp Mexmûr nach dem tödlichen Drohnenangriff durch die türkische Armee aufzuklären und über die Patenschaftskampagne für bedürftige Familien in der Coronakrise informieren.

Mit ihrer Aktion möchten die Aktivist*innen eine Öffentlichkeit für den von der Türkei geführten Krieg im Schatten der Corona-Pandemie schaffen und gleichzeitig solidarischen Bürger*innen die Möglichkeit bieten, sich an der Patenschaftskampagne der kurdischen Rothalbmondorganisation Heyva Sor a Kurdistanê e.V. zu beteiligen, um Familien in Mexmûr in der gegenwärtigen Krisensituation finanziell beizustehen. Die Aktivist*innen haben angekündigt, die Aktion in den kommenden Tagen erneut durchzuführen. 

Am 15. April sind in Camp Mexmûr drei Frauen bei einem Kampfdrohnenangriff der türkischen Armee getötet worden. Das Flüchtlingslager, in dem etwa 12.000 Menschen aus Nordkurdistan leben, steht unter dem Schutz der UN. Seit vergangenem Juli ist Mexmûr von der Außenwelt isoliert. Die PDK-Regierung in Hewlêr (Erbil) hatte die Blockade gegen das Camp nach der Erschießung eines türkischen Geheimdienstverantwortlichen auf Druck der Türkei angeordnet. Das nunmehr neun Monate andauernde Embargo ist vor dem Hintergrund der aktuellen Pandemie besonders gefährlich, da es sowohl die Wasserversorgung als auch die medizinische Versorgung des Flüchtlingscamps empfindlich trifft. In der Region hat außerdem der IS seine Präsenz in den letzten Tagen verstärkt.