Ein Ehepaar aus dem Kreis Heinsberg bei Aachen ist wegen Geldzahlungen an die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) verurteilt worden. Das Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf verurteilte den Mann und die Frau am Donnerstag wegen Unterstützung der Terrorgruppe zu Bewährungsstrafen.
Wie das Gericht mitteilte, erhielt der 29-jährige Deutsche wegen Unterstützung der Terrorgruppe ein Jahr und neun Monaten Haft auf Bewährung. Seine ein Jahr jüngere türkische Ehefrau bekam ein Jahr und drei Monate, ebenfalls auf Bewährung.
Der Mann habe 2.180 Euro und seine Frau 1.400 Euro an den IS in Syrien überwiesen. Die Geldbeträge sollen hauptsächlich zum Freikauf oder zur anderweitigen Unterstützung von IS-Terroristinnen genutzt worden sein, die in den Lagern Hol und Roj interniert waren.
Das Urteil beruht auf einer Verständigung zwischen den Verfahrensbeteiligten und dem Senat. Die Angeklagten hatten die Tatvorwürfe weitgehend gestanden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Hol und Roj – Brutstätten neuer IS-Generation
Die Camps Hol und Roj befinden sich in der Autonomieregion Nord- und Ostsyriens und beherbergen tausende IS-Anhängerinnen, die von ihren Herkunftsstaaten nicht zurückgenommen werden. Vor allem das Hol-Lager hat sich bedingt durch die Ignoranz zahlreicher Länder gegenüber der Gefahr, die von ihren Bürgerinnen und Bürgern ausgeht, in eine Brutstätte für eine neue Generation von Dschihadistinnen und Dschihadisten entwickelt.