Berlin: Internationalist*innen beginnen Hungerstreik

In Berlin beginnt heute ein Solidaritätshungerstreik von sechs Internationalist*innen für die Aufhebung der Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan.

Eine Gruppe von Internationalist*innen aus Deutschland beginnt heute um 10.00 Uhr in Berlin einen dreitägigen Solidaritätshungerstreik. Die Aktion unter dem Motto „Leyla Güven ist in unseren Herzen“ dient der Unterstützung des von der kurdischen Abgeordneten Leyla Güven initiierten Hungerstreiks, an dem sich mittlerweile Tausende beteiligen. Leyla Güven befindet sich heute seit 156 Tagen im Hungerstreik. In einer Erklärung der Aktivist*innen heißt es: „Wir unterstützen die Forderung nach Aufhebung der Isolation Öcalans und werden die Zensur der deutschen Medien zum Hungerstreik mit unserem Widerstand durchbrechen.“

Der Solidaritätshungerstreik beginnt mit einer Pressekonferenz am Kreuzberger Heinrichsplatz und wird bis zum 15. April dauern. Die Aktivist*innen werden unter @HungerstreikB Erklärungen abgeben und rufen zu breiter Unterstützung der Aktion auf.

Berliner Polizei schikaniert Hungerstreikende

Die Berliner Versammlungsbehörde hat jeglichen Unterstand für die Teilnehmer*innen an der 72-Stunden-Kundgebung untersagt. Bis auf einen Infotisch, Transparente, Kundgebungstechnik und einem dazugehörigen Pavillon, der lediglich zum Schutz der Technik genutzt werden darf, ist alles verboten. Das gilt insbesondere für die Nutzung von Stühlen, weiteren Tischen für die Verbreitung von Flyern und Informationsmaterial, Matratzen, Decken, sprich alles, was Wärme bietet. „Bei zu erwartenden 6 Grad und Regen zum Zeitpunkt des Hungerstreiks sprechen diese Verbote Bände", erklären die Aktivist*innen.  „Diese Schikanen sind ein weiteres Beispiel für die repressiven Taktiken seitens des Staates gegen die kurdische Freiheitsbewegung. Das Verbot der notwendigen Gegenstände zur geplanten Mahnwache stützt das große Schweigen, das den Hungerstreikenden entgegengebracht wird und soll eine öffentliche Aufmerksamkeit auf ihre Forderungen verhindern. Deswegen ist es umso wichtiger, dass ihr am Wochenende zahlreich erscheint und wir das Schweigen endlich brechen. Wir erwarten nichts anderes von dieser Behörde und der deutschen Politik, welche seit jeher Geschäfte mit dem Regime in Ankara führt und im Inland Jagd auf Kurden und Türken macht. Jedoch sehen wir es als Notwendigkeit an, die Schikanen öffentlich zu machen.“

Die Aktivist*innen werden am Samstag und Sonntag ab 16.00 Uhr verschiedene Aktivitäten am Heinrichsplatz in Kreuzberg durchführen.