Basel: Demonstration gegen Angriffe auf Qendîl

In Basel haben Dutzende Aktivist*innen in Solidarität mit der kurdischen Freiheitsbewegung gegen die Angriffe der türkischen Armee auf die südkurdische Qendîl-Region demonstriert.

In Basel versammelten sich am Sonntag Dutzende Aktivist*innen in Solidarität mit der kurdischen Freiheitsbewegung, um gegen die Angriffe der Türkei auf die südkurdische Qendîl-Region zu protestieren. Aufgrund der aktuellen Pandemie wurde die Demonstration als Kleinaktion mit wenigen Teilnehmer*innen durchgeführt. Die Demonstration führte am Rheinufer entlang. Dort wurde sie von der Schweizer Polizei gestoppt und eingekesselt.

Solidarität gerade jetzt wichtig – lassen uns nicht einschüchtern“

Die Aktivist*innen protestierten gegen die Repression und hielten im Polizeikessel eine Kundgebung ab. Viele Passant*innen solidarisierten sich. Die Aktivist*innen erklärten: „In diesen Zeiten einer globalen Krise werden wir die internationale Solidarität erst recht nicht fallen lassen! Wir lassen uns von diesem Auftritt der Polizei nicht einschüchtern, denn wir wissen, diese Solidarität ist zu wichtig!“

Qendil: „Guerilla und kommunale Selbstverwaltung“

Die Aktivist*innen schreiben zur Lage in der Qendîl-Region: „In den Qendîl-Bergen ist die kurdische Guerilla, welche seit Jahrzehnten gegen den genozidalen, faschistischen türkischen Staat kämpft, tief verankert. In den Gebirgen im Grenzgebiet zwischen dem Irak und der Türkei hat die PKK nicht nur zahlreiche Stützpunkte errichtet. Hier wurde in den Dörfern auch die kommunale Selbstverwaltung als revolutionäres Modell entwickelt, welches heute in Rojava auf großer Fläche zur Anwendung kommt. Von diesen Bergen stiegen die Fraueneinheiten der Guerilla 2014 hinunter in den Şengal, um den stattfindenden Völkermord durch den IS zu stoppen.“

Strategisches Herz der kurdischen Freiheitsbewegung“

In der Erklärung heißt es weiter: „Während in der Türkei Erdogans Diktatur wütet und Tag für Tag Oppositionelle in den Knästen verschwinden und kurdische Gemeinden unter Zwangsverwaltung gestellt werden, während weite Gebiete Rojavas von der NATO-Armee Türkei besetzt wurden, lebt in Qandîl das strategische Herz der kurdischen Freiheitsbewegung. Seit Jahren kündigt Erdoğan immer wieder an, diese Gebiete zu ‚säubern‘. Auch wenn er weit davon entfernt ist, hat sich der Druck auf Qendîl enorm erhöht. Die Türkei fliegt Bombenangriffe, zum Teil mit chemischen Waffen bestückt. Die militärischen Strukturen der türkischen Armee nehmen immer direkter und ausgedehnter die ‚Kurdische Autonomieregion im Irak‘ unter ihre Kontrolle. Und der in dieser Autonomieregion herrschende Barzani-Clan kooperiert mit dieser Besatzungspolitik immer aktiver.”