Bagdad: Zwei Raketenangriffe auf US-Einrichtungen in 24 Stunden

In der Nähe der Grünen Zone in Bagdad und am US-Stützpunkt Tadschi nördlich von Bagdad sind Raketen eingeschlagen. Bei den Angriffen soll nach Angaben des irakischen Militärs ein Kind verletzt worden sein.

Die Raketenangriffe auf US-Einrichtungen im Irak gehen weiter. Am Sonntag kam es zu mehreren Raketenangriffen. So sollen nach Angaben der irakischen Sicherheitskräfte Raketen in der Nähe der Grünen Zone in Bagdad und am US-Stützpunkt Tadschi nördlich von Bagdad eingeschlagen sein. Unbestätigten Angaben zufolge schlug eine weitere Rakete am Flughafen von Bagdad ein. Bei den Angriffen soll ein Kind verletzt worden sein. Für die Angriffe werden dem Iran nahestehende Gruppen wie die irakische Hisbollah (Kataib Hisbollah) verantwortlich gemacht. Zu den aktuellen Anschlägen hat sich bisher noch niemand bekannt.

Festgenommene Hisbollah-Mitglieder auf freiem Fuß

Am 25. Juni hatten Antiterroreinheiten den Sitz der irakischen Hisbollah in Bagdad gestürmt und 14 proiranische Milizionäre festgenommen. Dabei sollen auch drei Raketenwerfer beschlagnahmt worden sein. Die Festnahmen erfolgten mutmaßlich auf Druck der USA. Allerdings gehört die irakische Hisbollah zum Führungskreis der Volksmobilisierungskräfte (Hashd al-Shaabi), die einen integralen Bestandteil der irakischen Sicherheitskräfte darstellen. Daher verwundert es kaum, dass trotz der beschlagnahmten Raketenwerfer die 14 Beschuldigten allesamt „aus Mangel an Beweisen“ entlassen wurden.

Hisbollah drohte nach Festnahmen

Nach der Festnahmeoperation hatte die irakische Hisbollah heftige Drohungen gegen die irakische Regierung ausgestoßen. Vor allem beschuldigte sie den neuen Premierminister Mustafa al-Kadhimi mitverantwortlich für den Tod des hochrangigen iranischen Militärs, Ghassem Soleimani, und des Kommandanten der Hashd al-Shaabi, Abu Mahdi al-Muhandis, durch einen US-Drohnenangriff zu sein.