Ausgangssperre in griechischen Hotspots

Die griechische Regierung hat eine Ausgangssperre über die vollkommen überbelegten Hotspots Leros und Kos verhängt. Die Versorgung der Schutzsuchenden findet über Zulieferung von außen statt.

Um die Ausbreitung von Covid-19 zu verhindern, hat die griechische Regierung eine Ausgangssperre über die Hotspots auf den Inseln Leros und Kos verhängt. Das berichtet die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl. Die Schutzsuchenden werden von außen versorgt und dürfen die Massenlager nicht verlassen.

Der Hotspot von Leros ist mit 2117 Personen bei einer Kapazität für 860 um mehr als das Doppelte, der von Kos mit 2970 Personen bei Platz für 816 Menschen um mehr als das Dreifache überbelegt. In den restlichen Hotspots ist es Bewohner*innen mittlerweile nur noch gestattet, zwischen 7 Uhr morgens und 19 Uhr abends die Lager für Einkäufe zu verlassen. Dabei darf nur eine Person pro Familie das Lager verlassen. Der größte Hotspot ist Moria auf Lesbos, der über eine Kapazität von 2757 Personen verfügt. Aktuell leben dort jedoch etwa 20.000 Menschen.  

Physische Distanz für die Kontakteinschränkung in der Corona-Pandemie ist in den restlos überfüllten Hotspots auf den griechischen Inseln schlichtweg nicht möglich. Zudem gibt es keine Seife oder Desinfektionsmittel und teils nur ein Waschbecken für mehr als 1.000 Menschen. Die Lebensbedingungen in den Lagern sind ein idealer Nährboden für das Coronavirus. Die Absperrung der Hotspots befördert aber auch die Ausbreitung anderer schwerer Krankheiten. Hinzu kommen psychische Belastung und drohende Massenpaniken.

Verbreitet sich das Coronavirus in den griechischen Flüchtlingslagern, droht eine humanitäre Katastrophe.