In Deutschland ist eine Kooperation linker, demokratischer und freiheitsliebender Kräfte zur Unterstützung des revolutionären Aufbruchs im Iran gegründet worden. Der Zusammenschluss will der „Jin Jiyan Azadî“-Revolution im Iran und dem Widerstand in Kurdistan und Belutschistan Gehör verschaffen und organisiert dafür eine Demonstration in Köln. In dem Aufruf heißt es:
„Jin Jiyan Azadî“ Macht und Reichweite verleihen
Seit 43 Jahren beutet das Regime der Islamischen Republik Iran Menschen auf vielfältige Weise aus und verweigert ihnen das Recht auf ein freies und glückliches Leben. In der repressiven und diskriminierenden Struktur, die von der Islamischen Republik geschaffen wurde, werden Frauen, unterdrückte Ethnien (Belutsch:innen, Araber:innen, Kurd:innen, Türk:innen und andere) und die Klasse der Arbeiter:innen im Allgemeinen systematisch von politischer Teilhabe ausgegrenzt. Besonders hart trifft es sexuelle und religiöse Minderheiten, die mehrfacher Unterdrückung ausgesetzt sind.
Dieses patriarchalische Regime hat vor allem Frauen seit den ersten Tagen seiner Errichtung mit Repressionen belegt, bspw. ihnen den obligatorischen Hidschab auferlegt, und viele andere ungleiche Prinzipien in seiner Verfassung genehmigt und institutionalisiert. Gleichzeitig wurden die pluralistische Gesellschaft sowie deren religiöse und sprachliche Strukturen zum Ziel politischer Unterdrückung und kultureller Transformation. Die Zerstörung des Rechts auf Leben durch dieses Regime wurde von der Ausbreitung von Armut, Ungleichheit und Umweltzerstörung begleitet. Aber in all diesen dunklen Jahren der Unterdrückung, der Gewaltherrschaft und der Repression haben die fleißigen Menschen ihren Widerstand sowohl in den Häusern als auch auf den Straßen und in den Schulen und Fabriken fortgesetzt.
Vom diskontinuierlichen Widerstand zur „Jin Jiyan Azadî“-Revolution
Die landesweite Wut, ausgelöst durch die Ermordung der Kurdin Jina Amini am 16. September 2022 durch die Islamische Republik, vereinte den diskontinuierlichen Widerstand der Menschen unter dem Titel „Revolution Jin, Jiyan, Azadî” (Frau, Leben, Freiheit). Jetzt sind wir in den vierten Monat eingetreten. Diese Revolution ist zur Grundlage geworden, um das Recht auf Freiheit und Leben für alle zurückzufordern.
Die Revolution „Frau, Leben, Freiheit“, die in Kurdistan begann, hat nun ein Stadium erreicht, in dem sie von den Flüssen und Wäldern des Iran bis zu den Kindern, Jugendlichen, Frauen, Arbeiter:innen und allen anderen Klassen vorgedrungen ist. Unter dem Motto „Frau, Leben, Freiheit“ sind sie vereint, um unmissverständlich klarzustellen: „Nein“ zu dieser blutrünstigen Regierung!
Natürlich hat die Fortsetzung dieser landesweiten Revolution bis zu diesem Moment zu blutiger Unterdrückung, Verhaftung, Inhaftierung, Folter und Hinrichtung von Revolutionär:innen geführt. Es sind hohe Kosten, die die iranische Gesellschaft zu tragen hat, einschließlich des Verlustes von Hunderten teurer Leben.
Kooperation linker, demokratischer und freiheitsliebender Kräfte
Um die Revolution „Frau, Leben, Freiheit“ im Iran, den Widerstand Kurdistans und Belutschistans zu unterstützen, uns zu solidarisieren und die Stimme aller Freiheitssuchenden gegen die Islamische Republik Iran zu erheben, haben wir uns zu einer Kooperation linker, demokratischer und freiheitsliebender Kräfte zusammengeschlossen. Zur Unterstützung der Revolution „Jin, Jiyan, Azadî” werden wir am 28. Januar 2023 eine öffentliche Kundgebung und Demonstration in der Kölner Innenstadt durchführen. Deshalb laden wir alle freiheitsliebenden Kräfte ein, sich mit ihren Symbolen und Farben an diesem Marsch zu beteiligen, damit er zu einer effektiven Aktion zur Unterstützung der Revolution „Frau, Leben, Freiheit“ in Kurdistan und im Iran wird.
Die Demonstration findet am 28. Januar statt, Auftakt ist um 13 Uhr auf dem Neumarkt in Köln.