Aufruf zum Türkei-Tourismusboykott in acht schwedischen Städten

In acht schwedischen Städten ist zeitgleich vor Reiseagenturen zum Boykott des Türkei-Tourismus aufgerufen worden. Mit den Tourismuseinnahmen werden die Kriegsverbrechen des türkischen Staates in Rojava und Südkurdistan finanziert.

Aus Protest gegen die Angriffe des türkischen Staates auf Rojava und Südkurdistan haben auf Aufruf der schwedischen Rojava-Komitees zeitgleiche Aktionen vor Niederlassungen der Reiseagentur Resia in Stockholm, Göteborg, Malmö, Uppsala, Helsingborg, Trollhättan, Borås und Örebro stattgefunden. Bei den Aktionen wurden Fotos von der türkischen Invasion in Nordsyrien hochgehalten und ein Boykott des Türkei-Tourismus gefordert.

Wilma Andersson, eine der Aktivistinnen in Stockholm, erklärte gegenüber ANF, dass die Türkei internationales Recht verletzt und gemeinsam mit dschihadistischen Söldnern Verbrechen an der Zivilbevölkerung begeht. „Der türkische Staat mordet, vergewaltigt und plündert in Rojava. Es findet ein Vernichtungsfeldzug gegen die Kurden und die anderen Bevölkerungsgruppen statt. Das muss gestoppt werden.“ Jeder Beitrag zum Türkei-Tourismus bedeute eine Unterstützung der türkischen Verbrechen in Rojava, mit der Boykott-Kampagne solle die Öffentlichkeit in Schweden darüber aufgeklärt werden, so die Aktivistin

Wie die Rojava-Komitees nach ihren Aktionen über die sozialen Medien mitteilten, hat die Reiseagentur Resia die Polizei aufgefordert, die Kundgebungen zu unterbinden. „Das zeigt, dass die Firma Einkommensverluste hat. Gemeinsam können wir Druck ausüben!“ Die Komitees kündigen eine Fortsetzung ihrer Aktionen im Rahmen der Boykott-Kampagne an.

Weltweite Kampagne

Zum Boykott türkischer Waren und des Türkei-Tourismus hat unter anderem der europaweite kurdische Dachverband KCDK-E aufgerufen. Die Kampagne wird nicht nur in Europa, sondern auch in Nordsyrien und in Südkurdistan geführt. Weltweit findet eine Beteiligung an der Kampagne insbesondere durch einen Tourismusboykott und Blockadeaktionen gegen türkische Fluglinien statt. An mehreren Universitäten in Europa wird außerdem ein akademischer Boykott gefordert.