In Hamburg findet am Samstag eine Demonstration gegen die Chemiewaffeneinsätze der Türkei in Kurdistan statt. Das Kurdische Gesellschaftszentrum Hamburg fordert, die Türkei für ihre Verbrechen und den Einsatz von Chemiewaffen zu verurteilen und Sanktionen zu verhängen. Die internationale Presse soll endlich ihr Schweigen brechen und über den Einsatz von Chemiewaffen durch die Türkei berichten, heißt es in dem Aufruf zur Demonstration:
„Seit dem 23. April 2021 führt der türkische Staat im Nordirak eine Militäroffensive gegen die kurdische Guerilla und die Zivilbevölkerung durch. Davon abgesehen, dass diese Militäroperation in einem Nachbarland völkerrechtswidrig ist, begeht die Türkei durch den Einsatz international geächteter Waffen auch Kriegsverbrechen.“
Nach Angaben der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat die türkische Armee in den letzten sechs Monaten insgesamt 323 Angriffe mit chemischen Waffen durchgeführt, seit Anfang des Jahres sind 38 Kämpferinnen und Kämpfer durch Giftgas ums Leben bekommen. Das Kurdische Gesellschaftszentrum Hamburg erklärt in seinem Demoaufruf: „Nicht nur die Guerilla ist das Ziel dieser Gräueltaten. Am 4. September wurde das Dorf Hiror mit chemischen Waffen angegriffen, wobei Mitglieder einer örtlichen Familie verletzt wurden. Die NGO ‚Christian Peacemaker Teams – Iraqi Kurdistan‘ bestätigte, dass die Verletzungen der Familienmitglieder durch chemische Waffen verursacht wurden.“
Das kurdische Zentrum ruft „die internationale Öffentlichkeit und alle demokratischen Kräfte auf, sich mit dem kurdischen Widerstand zu solidarisieren und die Forderung der Kurd:innen nach einem sofortigen Stopp der Angriffe und des Einsatzes von Chemiewaffen durch die Türkei zu unterstützen.
Wir fordern
...die Türkei für ihre Verbrechen und den Einsatz von Chemiewaffen zu verurteilen.
...die türkischen Regierungs- und Staatsbeamten für ihre Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen vor Gericht zu stellen.
...Sanktionen gegen die Türkei wegen des Einsatzes chemischer Waffen zu verhängen.
...ein Waffenembargo gegen die Türkei zu verhängen.
Wir fordern die internationale Presse auf, ihr Schweigen zu brechen und über den Einsatz von Chemiewaffen durch die Türkei zu berichten.“
Die Demonstration beginnt am Samstag, dem 30. Oktober 2021, um 15 Uhr am Jungfernstieg.