Armenien erkennt êzîdischen Genozid an

Das armenische Parlament hat die Gräueltaten am êzîdischen Volk als Genozid anerkannt.

Ein Entwurf des armenischen Parlaments, die Verbrechen des Islamischen Staat und anderen Dschihadistischen Banden an der êzîdischen Bevölkerung im Jahre 2014 als Genozid anzuerkennen, wurde mit 91 Ja-Stimmen und einer Enthaltung angenommen.

Wir erkennen den Genozid an und verurteilen ihn aufs Schärfste

In dem Entwurf wurde folgendes festgehalten:

„Armenien bekräftigt sein Bekenntnis zur Verteidigung der Menschenrechte und zu den Prinzipien der in der Charta der Vereinten Nationen verankerten Ziele und misst den Bemühungen der internationalen Gemeinschaft, das Verbrechen des Völkermords zu verhindern und zu bestrafen sowie der Verpflichtung der Staaten, Rechte ihrer nationalen und religiösen Minderheiten zu achten, eine hohe Bedeutung bei.

Als Armenien und armenische Bevölkerung unterstreichen wir unsere Pflicht im Kampf gegen Verbrechen an der Menschlichkeit und erkennen die an der êzîdischen Bevölkerung im Jahre 2014 auf irakischem Boden durch Terrororganisationen verübten Gräueltaten als Genozid an und verurteilen ihn aufs Schärfste.“

Die Verbrecher müssen bestraft werden

Rustam Mahmudian, Vizevorsitzender der Menschenrechtskommission im armenischen Parlament rief die internationale Gemeinschaft auf, die Völkermordsverbrechen zu untersuchen. Mahmudian, der selbst Êzîde ist, sagte: „Diese schrecklichen Verbrechen sind den Verbrechen des Völkermords an dem armenischen Volk von 1915 bis 1923 von ihrer Art und Weise sehr ähnlich. Es reicht nicht aus, den Entwurf zu verabschieden. Wichtig ist auch, die internationale Gemeinschaft aufzufordern, die Verbrechen zu untersuchen und sicherzustellen, dass diejenigen, die diese Verbrechen begangen haben, zur Rechenschaft gezogen werden.“