Anschläge im Namen des IS angedroht: Anklage gegen Jugendlichen

Ein 16-Jähriger aus dem Raum Osnabrück soll im vergangenen Jahr mit zahlreichen Drohanrufen umfangreiche Polizeieinsätze in ganz Deutschland ausgelöst haben. Nun wurde Anklage erhoben – unter anderem wegen Störung des öffentlichen Friedens.

Die Zentralstelle Terrorismusbekämpfung der Generalstaatsanwaltschaft Celle hat vor dem Amtsgericht Osnabrück Anklage gegen einen 16-Jährigen erhoben – wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten, des Vortäuschens von Straftaten und des Missbrauchs von Notrufen. Die Anklage ging zum Jugendschöffengericht, wie die Behörde am Donnerstag mitteilte.

Der Jugendliche aus dem Raum Osnabrück soll zwischen Oktober und Dezember vergangenen Jahres verschiedene Polizeidienststellen in ganz Deutschland angerufen und unter anderem mit Bombenanschlägen und dem Erschießen von Geiseln gedroht haben. Auch habe er die Durchführung eines Amoklaufs an einer Schule angedroht. Die Straftaten soll er zum Teil als Unterstützung der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) angekündigt haben.

Außerdem soll der 16-Jährige einen Suizid verkündet und einen vermeintlichen Brand in einer Wohnung gemeldet haben. Die Polizei nahm die Anrufe nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft Celle ernst und führte umfangreiche Einsätze durch. Unter anderem wurden im Dezember sämtliche Weihnachtsmärkte in Düsseldorf geschlossen.

Konkrete Anschlagspläne soll der Junge jedoch nicht gehabt haben. Sein Motiv bleibe bislang aber unklar, da er zu den Vorwürfen schweige. Das Amtsgericht Osnabrück muss nun entscheiden, ob es die Anklage zulässt. Was dem Jugendlichen dann für eine Strafe drohen könnte, ist noch völlig offen. Momentan befindet er sich auf freiem Fuß. Wegen des jugendlichen Alters des Beschuldigten will die Behörde keine weiteren Auskünfte geben.