Der bundesweite Dachverband KON-MED ruft zur Teilnahme an den Protestaktionen ezidischer Organisationen gegen die Massaker des türkischen Staates in Şengal auf. Anlass sind die Luftangriffe der Türkei in Şengal, bei denen Anfang der Woche zehn Menschen ums Leben gekommen sind und mehrere Personen verletzt wurden. Nach einem Drohnenangriff am 16. August in der Altstadt von Şengal, bei dem der Kommandant der Widerstandseinheiten Şengals, Seîd Hesen, und dessen Neffe Îsa Xwedêda getötet wurden, bombardierte die türkische Luftwaffe tags darauf ein Krankenhaus im Dorf Sikêniyê in der Region. Bei diesem Angriff wurde vier Mitarbeiter:innen des Krankenhauses sowie vier YBŞ-Kämpfer, die sich dort in Behandlung befanden, getötet. Vier weitere Personen erlitten Verletzungen.
„Diese Angriffe finden vor den Augen der Weltöffentlichkeit statt. Die barbarischen Massaker des faschistischen türkischen Staates werden durch die internationalen Mächte ermöglicht. Die USA öffnen den irakischen Luftraum und genehmigen alle türkischen Angriffsmethoden, mit denen das Völkerrecht gebrochen wird. Die deutsche Bundesregierung trifft aufgrund ihrer wirtschaftlichen und politischen Interessen Abkommen mit dem türkischen Staat. Mit dem Geld aus dem EU-Flüchtlingspakt wird der Terrorismus der Türkei und des IS finanziert. Mit der schweigenden Zustimmung zu den von der Erdogan-Diktatur begangenen Massakern wird die Neugründung des IS gebilligt“, erklärt KON-MED. Diese Entwicklung lasse sich nur durch organisierten Widerstand aufhalten.
Bereits in den vergangenen Tagen haben in vielen Städten in Europa Protestaktionen stattgefunden. Für heute sind weitere Aktivitäten angekündigt, am Wochenende findet eine zentrale Demonstration in Bielefeld statt, zu der der ezidischen Frauenverband SMJÊ aufruft.
Donnerstag, 19. August
Berlin: 18 Uhr, Alexanderplatz
Münster: 19 Uhr, Generalkonsulat Türkei, Lotharingerstraße 25
Freitag, 20. August
Hannover: 17.30 Uhr, Hauptbahnhof
Bremen: 16 Uhr, Hauptbahnhof
München: 17 Uhr, Stachus
Samstag, 21. August
Berlin: 18 Uhr, Demonstration, Alexanderplatz
Dresden: 17 Uhr, Altmarkt Galerie
Leipzig: 16 Uhr, Demonstration
Stuttgart: 15 Uhr, Lautenschlagerstraße
Freiburg: 18 Uhr, Platz der Alten Synagoge
Bielefeld: 12 Uhr, Demonstration, Hauptbahnhof
Frankfurt: 15 Uhr, Hauptwache
Saarbrücken: 15 Uhr, Demonstration
Mannheim: 17 Uhr