30.000 Menschen auf „United against Racism“-Parade

Unter dem Motto „United against Racism“ haben 30.000 Menschen heute in Hamburg demonstriert. Auch gegen den türkischen Staatspräsidenten Erdoğan wurde auf Aufruf von NAV-DEM mit einem eigenen Block protestiert.

Über 30.000 Migranten, Geflüchtete, Antifaschisten und Solidaritätsinitiativen haben heute in Hamburg gemeinsam gegen Rassismus, Abschiebungen und Ausgrenzung demonstriert. Zu der Demonstration hatte ein Bündnis von über 450 Gruppen aufgerufen.

In verschiedenen Blocks wurden unter anderem Rassismus und Kolonialismus in Deutschland thematisiert und dabei bunt und laut Forderungen gestellt. Aus Protest gegen den Staatsempfang des türkischen Präsidenten in der Bundesrepublik trat ein eigener „Erdogan not welcome“-Block auf. Mit dabei waren auch „Women in exile“, eine Selbstorganisation von geflüchteten Frauen, sowie die Lampedusa-Gruppe, die in Hamburg seit fünf Jahren für ein Bleiberecht kämpft.

„Es ist ein Aufstand der Solidarität und ein Tag des Widerstands. Die AfD, die Neonazis, das BAMF und Horst Seehofer können sich warm anziehen: Ihr Rechtsruck muss mit unserem entschlossenen Widerstand rechnen. Jeden Tag wehren sich in diesem Land Tausende in ihrem Alltag gegen Nazis oder Abschiebungen. Jede Woche demonstrieren wir gegen das Sterben im Mittelmeer und den Rassismus der Bundesregierung. Heute sind wir mehr als 30.000. Wir haben jetzt schon allen gezeigt, dass wir uns nicht spalten lassen. Das Problem heißt nicht Migration, das Problem heißt Rassismus“, so Newroz Duman, Sprecherin des Netzwerks We’ll Come United.

Leyla Kaya vom Frauenrat Rojbîn sprach beim Auftakt für den „Erdogan not welcome“-Block: „Wir demonstrieren hier gemeinsam gegen Rassismus. Auch Erdoğan ist ein Rassist. Wir verurteilen die Bundesregierung, die dem Diktator alle Ehren erwiesen hat. Mit einem Verbrecher und Faschisten macht man keine Geschäfte, denn dabei handelt es sich um schmutzige Geschäfte, für die Menschenleben geopfert werden. Der Faschist Erdoğan, der massive Verbrechen gegen Kurden und Oppositionelle verübt, der radikal-islamische Banden und den sogenannten Islamischen Staat unterstützt, gehört allenfalls vor das internationale Kriegsgericht. Es lebe der Kampf gegen Rassismus, Sexismus, Ausbeutung und Krieg. Es lebe der gemeinsame Kampf für Frieden und Freiheit. Ein Leben ohne Rassismus ist möglich, aber dafür müssen wir gemeinsam kämpfen.“