25 Jurist:innen in der Türkei festgenommen

Unter den über hundert in der Türkei festgenommenen Oppositionellen befinden sich auch 25 Anwältinnen und Anwälte. In fünf Städten wurden die Büros des Juristenvereins ÖHD von der Polizei durchsucht.

In der Türkei sind im Zuge einer Operation gegen die Opposition über hundert Personen festgenommen, auf der Fahndungsliste stehen insgesamt 216 Namen. Betroffen sind neben Politiker:innen, Journalist:innen, Aktivist:innen und Kunstschaffenden auch Rechtsanwält:innen. Bisher sind 25 Anwältinnen und Anwälte festgenommen worden. Die Büros des Juristenvereins für die Freiheit (Özgürlük İçin Hukukçular Derneği, ÖHD) in Amed, Wan, Riha, Êlih und Mêrdîn (tr. Diyarbakir, Van, Urfa, Batman und Mardin) wurden von Polizeieinheiten durchsucht.

In Amed wurde die Tür der ÖHD-Zweigstelle aufgebrochen, die Polizei beschlagnahmte einen Computer sowie Bücher, Zeitung und Unterlagen. Die Durchsuchung ist inzwischen beendet, vor dem Gebäude befinden sich weiterhin Polizeiabsperrungen.

Bei den bisher namentlich bekannten Anwältinnen und Anwälten in Polizeigewahrsam handelt es sich um Mehmet Öner, Halise Dakalı, Özüm Vurgun, Bünyamin Şeker, Berdan Acun, Pirozhan Kaleli, Resul Temur, Fırat Taşkın, Salih Tekin, Sozan Acar, Büşra Eylül Özgültekin, Burhan Artan,  Şerzan Yelboğa, Süleyman Şahin, Gülistan Ataş, Fırat Yıldız, Serhat Hezer, Kenan Aygay, Şirrin Şen, Bahar Okay, Gurbet Özbey und Ruşen Doğan aus Amed, Metin Özbadem aus Riha und Kenan Anğay und Jiyan Samedoğlu aus Mêrdîn.

Vor dem Justizgebäude in Amed haben Jurist:innen gegen die Operation im Vorfeld der Wahlen am 14. Mai protestiert und die sofortige Freilassung der Festgenommenen gefordert. Auch in zahlreichen anderen Städten finden Protestaktionen statt.