16 Verhaftungen in Istanbul

Die türkische Justiz reagiert erneut mit Festnahmen und Verhaftungen auf regimekritische Stimmen.

Am Samstag hatte die türkische Polizei das Gebäude des HDP-Kreisvorstands im Istanbuler Bezirk Güngören gestürmt und 41 Personen, die an einer Volksversammlung zu den bevorstehenden Wahlen sowie der 1. Mai-Kundgebung teilgenommen haben, vorübergehend in Gewahrsam genommen. 31 der Festgenommenen waren kurz darauf wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Die weiteren zehn Personen, unter anderem der Ko-Vorsitzende der HDP in Istanbul, Cengiz Çiçek und Kreisvorstandsmitglied Gönül Karaman, sowie die Praktikanten der kurdischen Nachrichtenagentur MA, Melike Ceyhan und Servet Karaduman, befanden sich seitdem auf der Polizeiwache Merter Keresteciler.

Heute ist gegen sie Haftbefehl wegen des Verdachts auf „Propaganda für eine verbotene Organisation“ erlassen worden. Und auch die vergangene Woche wegen des Vorwurfs, eine „aufsehenerregende Aktion“ für den 1. Mai geplant zu haben festgenommenen Vorstandsmitglieder der ESP (Sozialistische Partei der Unterdrückten) und des Kulturvereins Pir Sultan Abdal sind heute verhaftet worden.