Antikurdischer Rassismus im Fußball
Ultranationalistische Fußballfans in der Türkei feiern bei Auswärtsspielen von Amedspor immer wieder mit Bildern des berüchtigten JITEM-Agenten Mahmut Yıldırım (Deckname „Yeşil“) die türkischen Todesschwadronen, die während des schmutzigen Krieges in den 1990er Jahren für Tausende Morde an der kurdischen Zivilbevölkerung verantwortlich waren. Als Amedspor vergangene Woche in Istanbul gegen Sakaryaspor spielte, wurden in Internetforen Aufnahmen verbreitet, die Fans von Sakaryaspor auf dem Weg zum Stadion zeigten. Die Männer trugen Masken mit dem Konterfei von „Yeşil“ und machten das Handzeichen der Grauen Wölfe, einer schwenkte ausgelassen in islamistischer Symbolik ein Schwert.
Das Video sorgte für Aufsehen und die Generalstaatsanwaltschaft Sakarya leitete ein Ermittlungsverfahren ein. Elf Personen wurden daraufhin in ihren Wohnungen festgenommen. Der Clubchef von Sakaryaspor, Gökhan In, gab nach dem Spiel gegen Amedspor seinen Rücktritt bekannt. Der Provinzverbandsvorsitzende der AKP in Sakarya, Yunus Tever, verteidigte die „Yeşil“-Fans und erklärte in einem Statement, sie hätten lediglich ihren Patriotismus und ihre Verbundenheit mit ihrem Fußballclub zum Ausdruck gebracht.