Folgen der Sperrung des Euphrat durch die Türkei

Der türkische Staat hat ein weiteres Mal den Euphrat gesperrt und bringt damit das Leben der Bevölkerung von Syrien und dem Irak in Gefahr.

Seit Beginn der Syrienkrise verletzt der türkische Staat immer wieder internationales Recht, indem er Wasser als Kriegswaffe benutzt. Mit der Sperrung des Flusses am 11. Februar ist der Pegel des Flusses weit gesunken.

Der Euphrat fließt 610 Kilometer durch Syrien und 160 Kilometer durch den Irak. Er durchfließt in Syrien die Städte Raqqa, Cerablus, Tabqa und Bukemal und im Irak Ramadi und Falludja. Die Sperrung des Flusses beeinflusst das Leben der Menschen in diesen Regionen massiv. Die Bevölkerung von Nordsyrien versorgt sich vor allem aus der eigenen Landwirtschaft und damit aus dem Wasser des Euphrat.

Ebdullah Usman aus Kobanê, der seine Felder mit dem Wasser aus dem Euphrat bewässert, berichtet: „Die Sperrung des Wassers hat negative Auswirkungen auf unser Leben. Wir bewässern unsere Felder mit dem Wasser des Euphrat, eine andere Möglichkeit haben wir nicht.“

Aufgrund des Absinkens des Euphrat-Pegelstandes musste auch die Stromversorgung beschränkt werden So erklärte der Energierat der Kantone Cizîrê und Firat am 12. Februar, dass die Städte aufgrund der Sperrung des Wassers täglich nur zehn Stunden Strom erhalten könnten.

Muab Mihemed, der seit 40 Jahren vom Fischfang lebt, stellte fest, auch die Fischbestände hätten durch das Absinken des Pegels abgenommen.

Wie der Rechtsanwalt Berxwedan Erî erklärte, hat der türkische Staat Syrien und dem Irak das Wasser gesperrt und die Staubecken in der Türkei könnten keine größeren Wassermengen mehr speichern. Berxwedan Erî rief die internationale Gerichtsbarkeit auf, ihrer Aufgabe nachzukommen und gegen diese völkerrechtswidrige Praxis vorzugehen.

ANHA