Explosionen auf PMU-Basis im Irak

Bei Explosionen auf einer von Hashd al-Shaabi genutzten Militärbasis im Irak hat es einen Toten und acht Verletzte gegeben.

Bei Explosionen auf einer Militärbasis im Irak hat es einen Toten gegeben. Nach Angaben des Innenministeriums seien acht weitere Menschen verletzt worden. Darunter soll auch ein Angehöriger der irakischen Armee gewesen sein, meldete die irakische Militäragentur Security Media Cell.

Die Detonationen ereigneten sich in der Nacht zum Samstag auf der Basis Kalso, etwa 50 Kilometer südlich von Bagdad im Gouvernement Babil. Auf dem Stützpunkt sind Armeetruppen und paramilitärische Einheiten der Volksmobilisierungskräfte (Hashd al-Shaabi) untergebracht. Letztere teilten mit, eine Explosion habe „materielle Verluste und Opfer“ verursacht. Genauere Angaben zu den Opfern machte der Verband zunächst nicht.

Infolge der Explosionen sei es zudem zu einem Brand auf dem Gelände gekommen. Derzeit liefen Untersuchungen, um die Ursache der Detonationen zu ermitteln. Ersten Erkenntnissen zufolge seien sie nicht durch „militärische Aktionen“ ausgelöst wurden, hieß es aus dem Innenministerium. Zuvor war im irakischen Fernsehen von Luftangriffen die Rede. Diese Angaben wurden später dementiert. In einer Erklärung des Irak heißt es, es wurden vor oder während der Explosion keine Drohnen oder Kampfjets im Luftraum von Babil gesichtet.

Die proiranische Miliz „Islamischer Widerstand im Irak“ beschuldigte Israel, hinter den Explosionen auf dem Stützpunkt zu stecken. Als Reaktion darauf habe man daher nach eigenen Angaben ein „lebenswichtiges Ziel“ in der südisraelischen Küstenstadt Eilat angegriffen. Das israelische Militär äußerte sich nicht näher. Es teilte lediglich mit, den Fall zu prüfen.

Die US-Streitkräfte stritten eine Verantwortung ab. „Die Vereinigten Staaten haben heute keine Luftangriffe im Irak ausgeführt“, erklärte das US-Zentralkommando (Centcom) im Onlinedienst X. Berichte, wonach ihre Truppen einen Angriff ausgeführt hätten, seien „nicht wahr“.

Paramilitärs Teil der irakischen Streitkräfte

Die Volksmobilisierungskräfte, auch Volksmobilisierungseinheiten (kurz PMU) sind eine Koalition hauptsächlich schiitischer, vom Regime Irans unterstützter bewaffneter Milizen, die sich dem Kampf gegen die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) angeschlossen haben, nachdem diese 2014 große Teile des Irak erobert hatte. Das Netzwerk wurde in die irakischen Streitkräfte integriert.