Viertes Mitglied von „Beatles“-Terrorzelle gefasst

Aine Leslie Davis, Mitglied der berüchtigten „Beatles“-Zelle der Terrorgruppe „Islamischer Staat“, ist nach seiner Rückkehr aus der Türkei in Großbritannien verhaftet worden.

Ein früheres Mitglied der als „Beatles“ bezeichneten Zelle der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) ist nach Großbritannien ausgeliefert worden. Der 38-jährige Aine Leslie Davis hatte zuvor eine Haftstrafe in der Türkei abgesessen. Er wurde nach seiner Ankunft am Londoner Flughafen Luton in Untersuchungshaft genommen. Wie die für Antiterrorermittlungen zuständige Metropolitan Police mitteilte, wurde gegen Davis ein formelles Ermittlungsverfahren wegen terroristischer Straftaten eingeleitet.

Wegen ihres britischen Akzents wurden die Mitglieder der Zelle von Überlebenden als „Beatles“ bezeichnet. Das Quartett, dessen Anführer Mohammed Emwazi („Jihadi John“) bei einem US-Drohnenangriff Ende 2015 in Raqqa getötet wurde, wird mit der Entführung, Misshandlung und teilweisen Ermordung von mindestens 27 westlichen Geiseln in Syrien in Verbindung gebracht, darunter die US-Journalisten James „Jim“ Foley und Steven Sotloff. Teilweise wurden die Opfer vor laufender Kamera grausam enthauptet. Die Aufnahmen wurden als Propagandamaterial im Internet verbreitet.

Ein weiteres Mitglied der Gruppe, Alexanda Kotey, wurde im April in den USA zu lebenslanger Haft verurteilt. Ebenfalls in den Vereinigten Staaten schuldig gesprochen wurde El Shafee Elsheikh, der noch diesen Monat sein Strafmaß erhalten soll. Beide waren im Januar 2018 von den Volksverteidigungseinheiten (YPG) in der ostsyrischen Region Deir ez-Zor gefangen genommen worden.

Aine Leslie Davis konnte 2015 aus Syrien in die Türkei flüchten. Er wurde noch im selben Jahr bei einer Razzia in Istanbul-Silivri festgenommen. 2017 verurteilte ihn ein türkisches Gericht wegen Terrorvorwürfen zu einer Haftstrafe in Höhe von siebeneinhalb Jahren. Zuletzt saß er in einem Gefängnis in der Hauptstadt Ankara.