Hochschule Emden/Leer fordert Beendigung türkischer Angriffe

Der Fachbereichsrat an der Hochschule Emden/Leer bekräftigt die akademische Partnerschaft mit dem Fachbereich Jineolojî der Rojava Universität in Qamişlo und verurteilt die Angriffe der Türkei auf die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien.

Der Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit an der Hochschule Emden/Leer fordert die sofortige Beendigung der aggressiven Kriegshandlungen der Türkei in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien. „Demokratische Selbstbestimmung, Frauenrechte und Ökologie als Gesellschaftsmodell zu verwirklichen, ist keine Bedrohung, sondern eine Hoffnung und Inspiration, die Solidarität und Unterstützung verdient“, erklärt der Fachbereich und bekundet seine ausdrückliche Solidarität mit den Menschen in der angegriffenen Region.

Die Hochschule Emden/Leer hat seit 2018 einen Partnerschaftsvertrag mit der Rojava Universität in Qamişlo. „Wir bekräftigen als Fachbereichsrat unsere akademische Partnerschaft mit dem Fachbereich Jineolojî der Rojava Universität und verurteilen den Krieg der Türkei“, heißt es in einer am Mittwoch beschlossenen Solidaritätserklärung.

Beweggrund für diese Erklärung ist die massive Ausweitung des Krieges in Rojava seit dem 19. November. „In diesem aggressiven, erklärtermaßen auf Besatzung zielenden Krieg werden seit einigen Tagen nicht nur militärische Stellungen, sondern gezielt Städte, Dörfer, Energie-Infrastruktur, Getreidesilos und Krankenhäuser bombardiert. Auch die Stadt Qamişlo, in der unsere Partnerhochschule liegt, wurde bereits bombardiert. Studium, Lehre und Forschung sind unter diesen Kriegsbedingungen nicht möglich.“

Weiter wird formuliert: „Wir drücken den Studierenden und Lehrkräften der Rojava Universität und allen Menschen in der angegriffenen Region unsere Solidarität im Widerstand gegen diesen militärischen Angriff auf ihre demokratische Selbstbestimmung aus.“

An der Hochschule Emden/Leer finden Seminare zu Jineolojî statt, oft mit Gastbeiträgen der Rojava Universität. Auch andere Seminare werden in Kooperation durchgeführt, beispielsweise zu Femiziden und Gegenstrategien. Erst vergangene Woche, am 25. November, dem Internationale Aktionstag gegen Gewalt an Frauen, hatte die Gastreferentin Farida Yazdanpanah – diesmal aus Südkurdistan/Başûr – über die Bedeutung der Dekolonisierung der Wissensformen und des Denkens und die Rolle der Kurdischen Frauenbibliothek, die als Archiv und Forschungszentrum in Sîlêmanî aufgebaut wird, für die dekolonial-frauenorientierte Perspektive auf Geschichte, Kultur und gesellschaftlichem Leben gesprochen.